Die Ernährung in der Krise

Selten waren so viele Menschen gezwungen, für sich selbst und andere zu kochen, wie in den letzten Wochen: die geschlossenen Restaurants, Imbisse und Bars haben uns allen schmerzlich gefehlt. Nicht nur des leckeren Essens wegen, sondern auch, da schöne Begegnungen mit Freunden zu einem gemütlichen Mittagessen, das feierliche Abendessen mit der Familie im Restaurant und viele andere Kontaktmöglichkeiten wegfielen. Ausgelassene Gespräche bei einem Drink, romantische Dinner zu zweit, Geschäftsessen im schicken Bistro – vieles musste zu Hause, vor der Kamera oder allein stattfinden. Doch diese Zeit hat vielen auch ganz neue Möglichkeiten eröffnet, die sie vorher nicht kannten: die Konzentration auf die eigene Ernährung, die Kreativität hinter jeder neuen Mahlzeit, das Auseinandersetzen mit Wocheneinkäufen…viele Menschen fanden erst durch die Einschränkungen vor der Tür wieder zur Freiheit der eigenen Küche.

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Frisches Obst und Gemüse für die eigene Küche.

Wie der Ernährungsreport 2020 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft nun zeigt, hat die Corona-Krise auch unsere Ernährungsweisen verändert und den Blick der Konsumenten geschärft. So gaben zum Beispiel 30% der Gefragten an, seit der Krise häufiger selbst zu kochen als vorher – und über 20% kochen öfter mit anderen Haushalts- oder Familienmitgliedern. Das erklärt auch dieses Ergebnis der Studie: jedem Dritten ist es in den letzten Wochen und Monaten wichtiger geworden, bei regionalen Händlern einzukaufen, bzw. regionale Betriebe mit ihren Einkäufen zu unterstützen. Auch die Auswahl saisonaler Zutaten hat an Bedeutung gewonnen und die Nutzung von Tiefkühlgerichten ging ebenfalls bei vielen zurück. Wer sich mehr Gedanken um die eigene Ernährung macht, achtet natürlich auch darauf, mit was überhaupt gekocht wird – einer der positiven Trends, den wir aus der Krise mitnehmen können! Mehr Informationen und Ergebnisse zum Ernährungsreport vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft findet ihr hier.

Und auch wenn wir uns nun alle freuen, endlich wieder außer Haus bekocht und bewirtet zu werden (und dabei auch noch den Gastronomen wieder auf die Beine zu helfen), wollen wir euch natürlich helfen, weiterhin mit leckeren saisonalen Rezepten zu planen – am Besten schmeckt es natürlich mit regionalen Zutaten frisch vom Markt oder sogar dem eigenen Garten!

Wie wäre es zum Beispiel mit…

Knackiger Kräutersalat mit Fenchel und Gurke

Dieser Salat schmeckt extrem frisch und passt zu fast allem.

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Frisch und knackig - mit saisonalen Zutaten.
  • 2 Bund Minze
  • 2 Bund Koriandergrün
  • 2 Bund Petersilie
  • 1 Bund gemischte Kräuter (Basilikum, Estragon, Schnittlauch, Dill)
  • 2 Handvoll Selleriegrün
  • 200 g Rucola
  • 1 Fenchelknolle mit Fenchelgrün
  • 1 Mini-Gurke
  • 1 EL Fenchelsamen
  • 1 EL Pistazienkerne
  • 1 EL Mandelkerne
  • 1 EL Kürbiskerne
  • 1 EL Sonnenblumenkerne
  • 1 EL Sesam
  • 50 ml Kürbiskernöl
  • Saft von 1 Limette
  • 1 EL Balsamessig
  • essbare Blüten zum Dekorieren
  • Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Kräuter waschen und abtropfen lassen. Die Blätter von den Stielen zupfen und große Blätter zerkleinern. Mit dem Rucola mischen. Fenchel und Gurke waschen und bei beiden die Stiel- und Blütenansätze abschneiden. Den Fenchel halbieren und in dünne Scheiben schneiden. Die Gurke mit dem Gemüseschäler in lange, dünne Streifen schneiden. Alles in einer großen Schüssel mischen. Die Fenchelsamen ohne Fett in einer Pfanne rösten, bis sie duften, dann im Mörser zerstoßen. Die Kerne und den Sesam in derselben Pfanne goldbraun rösten und grob hacken. Für das Dressing Öl und Limettensaft verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Salat damit vermischen und mit Kernen und Samen bestreuen. Mit den essbaren Blüten dekorieren.

Frittata mit frischen Erbsen und Kartoffeln

Schmeckt auch mit Schafskäse sehr lecker: Einfach den Käse zerbröckeln, auf die Eiermasse streuen und im Backofen garen. Dazu passt ein schöner gemischter Wildkräuter- oder Blattsalat.

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Nichts geht über eine feine Frittata.
  • 500 g Kartoffeln
  • 3 Frühlingszwiebeln
  • 2 TL Koriandersaat
  • 2 EL Olivenöl
  • 300 g gepulte Erbsen
  • Salz
  • 6 Eier
  • 6 EL Crème fraîche
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • 1 Bund Kerbel

Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze (160 °C Umluft) vorheizen. Die Kartoffeln schälen (oder ungeschält lassen, dann aber gründlich abschrubben) und in feine Scheiben oder 1 cm große Würfel schneiden. Die Frühlingszwiebeln waschen und in Ringe schneiden. Die Koriandersamen grob hacken. Das Öl in einer ofenfesten beschichteten Pfanne (Durchmesser ca. 20 cm) erhitzen und die Kartoffeln hineingeben. Salzen und 10 Minuten braten, hin und wieder wenden. Die Erbsen, die Frühlingszwiebeln und die Koriandersamen 2 Minuten unter gelegentlichem Schwenken mitbraten. Die Eier mit der Crême fraiche in eine Schüssel geben, mit Salz und Pfeffer würzen und verquirlen. Die Eiermasse über die Kartoffeln gießen und stocken lassen. Anschließend 12 Minuten im Backofen backen. Den Kerbel waschen und trocken schütteln, die Blättchen abzupfen und darüberstreuen.

Mehr saisonal geordnete Rezepte findet ihr in NUR SALAT und VEGETARISCH.

Knackiger Kräutersalat : Rezept von Éva Bezzegh, Foto von Renata Török-Bognár.

Frittate: Rezept und Foto von Barbara Bonisolli.