Den Garten winterfest machen
Wer einen Garten hat, der weiß: Jetzt ist die Zeit, den eigenen Perfektionismus einen Gang runter zuschalten, denn das kleine Paradies fällt bald in den wohlverdienten Winterschlaf. Der erste Frost hat uns bereits wie sooft eiskalt erwischt und hoffentlich sind die letzten Früchte, Kräuter und Gemüsesorten in Sicherheit gebracht worden. Wer Kartoffeln geerntet hat, sollte diese in einer Holzkiste oder einem Sack im Keller oder einem anderen dunklen Raum bei konstant niedriger Temperatur einlagern. Wurzelgemüse wie Rote Beete und Karotten werden bis auf einen kleinen Rest von ihrem Grün befreit und ebenfalls im Keller in einer Holzkiste mit Sand eingeschichtet. Kohlköpfe werden in Zeitungspapier gewickelt oder samt Wurzel kopfüber an einem frostfreien, kühlen Ort aufgehängt. Äpfel sollten am besten separat eingelagert werden, da sie eine Art Reifegas entwickeln und alles Gemüse schneller vergammeln lassen.
Es geht ans Eingemachte!
Die Verarbeitung der geernteten Gartenschätze ist wohl die Arbeit, die man jetzt am meisten liebt. Schließlich weiß man bei den eigenen Produkten ja ganz genau, dass keine Aromastoffe, Konservierungsstoffe und Pestizide drin sind. Tomaten lassen sich zu Sugo verarbeiten, der die Grundlage für Suppen und Pasta-Saucen bildet. Die kleinen aromatischen Sorten trocknet man am besten vorsichtig im Ofen, bevor man sie dann mit Kräutern in Öl einlegt. So wird den Tomaten Wasser entzogen und der Geschmack konzentriert. Pur auf dem Brot oder in Ragouts als Tomatenmarkersatz, sorgen sie für schöne Farbe und einen großartigen Geschmack.
Ein Dörrgerät sollte sich anschaffen, wer Kräuter trocknen möchte um den ganzen Winter lang Kräutertee, verfeinert mit Zitronensaft, Ingwer und Honig, zu genießen. Auch Obst lässt sich damit natürlich wunderbar haltbar machen. Dörrzwetschgen etwa, machen sich besonders gut in Brühen, wo sie ein fein-säuerliches Aroma abgeben.
Die letzten Handgriffe
Bevor man nun langsam den Garten sich selbst überlässt und ihn in eine lange Ruhephase schickt, sind noch letzte wichtige Handgriffe zu tun. Prinzipiell hilft es, wenn man wirklich nur Pflanzen im Garten beherbergt, die mit unserem Klima zurechtkommen und nicht auf unsere Hilfe angewiesen sind, wenn der Herbst auf den Winter zugeht. Allerdings sind auch sie dankbar für ein wenig Unterstützung. Ein wichtiger Beitrag ist zum Beispiel: Eine dicke Mulschicht auf allen Beeten auszubreiten. Man kann dazu Kompost, Laub und Stroh verwenden. Unter dieser Decke können alle Kleinstlebewesen in der Erde noch sehr lange ihre Arbeit tun, bevor der Boden komplett durchfriert. Im Frühjahr werden die Reste dann einfach in den Boden eingearbeitet.
Bei den Gemüsebeeten können Kohl und Lauch bleiben – Robuste Winterlauchsorten überstehen Schnee und Eis ohne Problem, geerntet werden sie einfach bei Bedarf. In den Staudenbeeten müssen die Dahlienknollen aus der Erde geholt und an einem komplett frostfreien Ort zwischen Zeitungspapier eingelagert werden. Im nächsten Jahr werden sie geteilt und wieder eingepflanzt. Rosen werden angehäufelt und erst im Frühjahr geschnitten. Dann werden auch erst die Johannisbeeren geschnitten. Bei den Himbeeren schneidet man die alten Ruten ab und bindet die neuen hoch.
Wohlverdiente Ruhe
Wenn sich nun bald eine dicke Schneedecke über alles legt und weiße Skulpturen baut, bleibt uns nur noch übrig, den Garten durch das Fenster zu betrachten und das vergangene Gartenjahr noch einmal revue passieren zu lassen oder in schönen Gartenbüchern nach Inspiration für das nächste Jahr zu suchen.