1. Warum hast du angefangen zu bloggen/schreiben?

Ich bin mitten in München aufgewachsen, direkt neben dem Hofbräuhaus. Ohne Garten, ohne Balkon. Aber ich hatte immer diesen Traum von überschwänglicher Blütenfülle, rosen-berankten Fassaden, bunten Blumenwiesen und dicken, duftenden Sträußen. Und das alles direkt vor meiner Haustüre, in meinem eigenen Garten. In meinem Cottage Garten. Nachdem ich im deutschsprachigen Internet niemanden gefunden habe, der mich professionell bei der Umsetzung unterstützen konnte, habe ich mir Schritt für Schritt alles selber beigebracht. Englischen Vorbildern nachgeeifert, stapelweise Lektüre verschlungen und viele Erfahrungen gemacht.

Und diese wollte ich teilen. Ich habe dann sehr schnell gemerkt, dass es viele gibt, die diesen romantischen Gartenstil lieben und wir eine immer größer werdende Community an grünen Seelen werden, die einfach etwas anderes wollen als den klassischen „Handtuch“-Garten, also Rasen in der Mitte und brave Blümchen aussen herum. Bei uns darf es, nein es muss!,  üppig, wild und verwunschen sein.

 

2. Was macht dich ganz besonders glücklich, welche sind die schönsten Momente beim Bloggen?

Das Schreiben an sich ist eine wundervolle Tätigkeit. Es gibt diese Momente, da bin ich völlig im Flow, schreibe und jeder Satz gefällt mir. Das ist meistens um fünf Uhr morgens in der Früh. Mein Gehirn ist noch vollkommen „jungfräulich“, keine angesammelten Eindrücke und wirren Gedanken des Tages benebeln meinen Kopf. Eine Tasse Tee auf dem Tisch, eine verpennte Katze auf dem Schoß und die Finger fliegen über die Tastatur.

Und wenn ich dann auch noch positives Feedback meiner bunten Garten-Community bekomme, dann macht mich das sehr, sehr glücklich.

 

3. Welche aktuellen Trends siehst du beim Thema Garten derzeit?

Der Trend geht immer mehr in Richtung natürliche, insektenfreundliche Gärten, giftfreies und nachhaltiges Gärtnern, Artenvielfalt erhalten und fördern, wie z.B. das Anpflanzen von heimischen Wildpflanzen und verschiedenen Tieren einen Lebensraum bieten.

Wie kann ich wassersparend gärtnern, wie kann ich meinen Garten verändern, um Ressourcen zu sparen, wie kann ich dem Insektensterben und dem Verschwinden der Vögel entgegenwirken?

Wir können alle etwas tun, ob auf dem Balkon oder im Garten, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Und bunter.

 

4. Welche Pflanzen findet man in deinem Cottage Garten (Top 3)?

Kein Cottage Garten ohne Rosen. Ob historische Strauchrosen, englische Kletterrosen oder meine geliebten Ramblerrosen, die jedem Garten in kürzester Zeit eine märchenhafte Note verpassen, sie alle gehören in meinen Garten.

Seit ein paar Jahren bin ich Dahlien vollkommen verfallen. Früher empfand ich sie als spießig und sie hatten irgendwie das verstaubte Image der 80ies an sich, aber, wenn man sich mit Dahlien näher beschäftigt, ist es einfach nur unglaublich, wieviele sensationelle Sorten es gibt und was für eine wundervolle Blume das ist. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass die momentan so beliebte Dahlie, die „Café au lait“ eine wilde 68erin ist?

Und dann bin ich ein ganz großer Fan von einjährigen Sommerblumen. Da diese durchgehend den ganzen Sommer bis in den Herbst blühen, sich viele selber aussäen und damit dem Garten jedes Jahr ein neues Gesicht geben, kommen bei mir auch jedes Jahr neue Sorten dazu. Ob Kosmeen, Zinnien, Duftwicken, Jungfer im Grünen, Kornblumen, Mohn oder Feldrittersporn, je mehr desto besser!

 

5. In welchem Stadtgarten/Park bist du am liebsten unterwegs?

Ich durfte letztes Jahr zum ersten Mal das Rosarium Sangerhausen besuchen, die größte Rosensammlung der Welt. Das war schon sehr nah am ultimativen, stillerschen Glück. Alle Rosen, die ich sonst nur aus Büchern oder Katalogen kenne, in echt zu sehen, an ihnen zu riechen und sie zu bewundern, das war eine großartige Erfahrung. Und wo ich auch sehr, sehr gerne bin, ist im Schaugarten der Staudengärtnerei Gaissmayer in Illertissen.