1. Wie kam Ihnen erstmals die Idee für „Ab heute bin ich nett zu mir“? Was war Ihr größtes Learning beim Verfassen des Buchs? Was ist am meisten bei Ihnen geblieben?

„Ab heute bin ich nett zu mir“ ist keine Idee, sondern eine Lebenseinstellung, die sich über eine lange Zeit entwickelt hat.

Über die Jahre wurde ich einfach netter zu mir selbst. Nach meiner schlimmen Scheidung hatte ich eine Zäsur im Leben, eine Art Neuanfang. Daraufhin habe ich mein ganzes Haus weiß gestrichen, denn ich wollte Helligkeit, ich wollte mir etwas Gutes tun. Das war schlussendlich mein Weg, aus dem Loch zu kommen. Wenn man durch eine Lebenskrise geht, hat man eigentlich nur zwei Möglichkeiten: liegen bleiben, und damit im Loch untergehen, oder sich gerade hinstellen, weil man es sich wert ist. Eine andere Option gibt es schlichtweg nicht. Daraus entwickelte sich dann diese Lebenseinstellung.

Ich empfehle diese auch wirklich jedem Menschen, weil es wirklich wirkt! Deshalb habe ich auch das Buch geschrieben. Es geht dabei auch nicht um Egomanie, sondern Selbstliebe. Zu sich selbst nett zu sein, weil man in sich selbst, unabhängig von anderen Personen, einen Wert findet.

 

  1. In Ihrem eigenen Zuhause: Welcher Ort fühlt sich für Sie am meisten wie eine Ladestation für die Seele an? Bzw. ein Ort, an dem Sie besonders gut zur Ruhe kommen?

Die Küche! Ich entspanne mich sehr gut beim Kochen und Backen, besonders bei Brot. Ich rühre auch gern in der Spaghettisoße und verliere mich in meinen Gedanken. Mein Kopf schwebt woanders hin und ich komme innerlich dabei zur Ruhe. Manchmal muss man auch einfach alles wegrühren oder rauskneten.

 

  1. Für jemanden, der Ihr Buch noch nicht gelesen hat: Wieso sollte man den Käse nicht aus der Verpackung essen?

Ganz einfach gesagt: was man für andere tut, kann man für sich selbst tun. Immer einen Teller rausstellen und die Aufschnitte, ob Käse, Wurst oder etwas anderes, für sich selbst servieren wie man es auch für Gäste tun würde. Umso schöner der Teller, umso besser. Für andere wird der Tisch ja auch gedeckt und alles schön serviert, also wieso nicht auch für sich selbst? Ich bin mir auch einen Teller wert!

 

  1. Neben dem Käse auf dem Teller: Wie sind Sie jeden Tag aufmerksam zu sich?

Konsequent gesund und gut essen! Ich esse viel Gemüse und Salat, und kein Fleisch, seitdem ich ein Kind bin. Es ist mir wichtig, meinem Körper oben etwas Gutes reinzufüllen.

Etwas weiteres ist die Kommunikation mit anderen Menschen, da spreche ich auch gerne fremde Leute in der S-Bahn an. Wenn mir zum Beispiel jemand gegenübersitzt und liest, was sofort ins Auge fällt, da jede andere Person am Handy ist, verwickle ich die Person gerne in ein Gespräch. Dabei lernt man auch stetig etwas und nimmt somit etwas für sich mit. Auch wenn ich in einer Schlange stehe und mir besonders schöne Stiefel auffallen, spreche ich gerne die Person darauf an, was jedem eine Freude bereitet. Und da freue ich mich dann auch.

 

  1. Haben Sie derzeit ein Wohlfühlprojekt? Wenn ja, welches?

Derzeit baue ich ein Haus, und auch wenn das Bauprojekt selbst gerne stressig ist, freue ich mich unglaublich darauf, das neue Haus einzurichten.

Ein weiteres Wohlfühlprojekt ist es auch, endlich einen Roman zu Ende zu schreiben. Dafür will ich mir die Zeit nehmen, dann fahre ich an die Küste in Maine, miete ein Haus, und bleibe mal wirklich ruhig sitzen. Ich brauche das Wasser und das Meer, am besten den Atlantik, umso rauer umso besser!

 

Fotocredit: Sonia Folkmann