Hoch hinaus

Die Berge üben seit jeher eine große Anziehungskraft auf uns aus und sind Sehnsuchtsort für jeden, der nach Ruhe, Inspiration oder Perspektivwechsel sucht. Dem Himmel so nah, erscheinen uns manche Dinge plötzlich gar nicht mehr so wichtig – und andere vielleicht umso mehr.

Für all jene, die nicht nur einen Tag Zeit haben, die Berge zu erklimmen, sondern ein langes Wochenende, die Ferien oder gar ihr ganzes Leben dort verbringen möchten, spielt natürlich auch die Bleibe eine entscheidende Rolle. Wer das Privileg eines Baugrunds in den Bergen hat (oder sich einfach an die schönsten Orte der Welt träumen möchte), sollte unbedingt einen Blick in das Buch Häuser in den Bergen werfen. 50 Sehnsuchtsorte werden hier ausführlich vorgestellt – mit Dolomitenblick, in schwindelerregender Höhe, im gemütlichen Bergdorf … Die hier vorgestellten Alpen-Häuser wurden von den besten ArchitektInnen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol geplant. Wir stellen heute eine Auswahl vor.

Gipfelwohnglück in Vals (I) von Architekt Andreas Gruber

Robust und kompakt begegnet das neue Haus der alpinen Landschaft. Gefertigt aus Beton entspricht es funktional und optisch der Witterung und den Bergformationen. Lärchenholz sorgt für Behaglichkeit.

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Das Haus liegt etwa 1.350 Meter über dem Meeresspiegel. Das nach Süden ausgerichtete Valler Tal wird von markant ansteigenden Gebirgshängen begleitet. Wiesen und Wälder gehen über in karge Gipfel.
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Hell sind die Räume gestaltet: Lärchenholz, Sichtbeton und weiße Oberflächen harmonieren und sorgen für eine wohnliche Atmosphäre. Fotos: Gustav Willeit

Steile Nachverdichtung in Sulzberg (A) von Dietrich | Untertrifaller

Drei Geschosse aus Holz, Glas und Stahl fügten die Architekten mitten in die dichte Siedlung. Innen entstand großzügiger Wohnraum, außen schützt das flache Haus sich vor den Nachbarn und fokussiert auf drei Ebenen den großartigen Ausblick.

Wohnhaus Klimke
Holz, Glas und Beton bestimmen den kubischen Baukörper. Die beiden unteren Geschosse wurden in Sichtbeton gefertigt.
Wohnhaus Klimke
Auch innen harmonieren Holz und Sichtbeton, Vertikale und Horizontale. Eiche wurde auf dem Boden verlegt, ...
Wohnhaus Klimke
... Weißtanne wurde für die Möbel und Einbauten verwendet. Die Küche kontrastiert in Schwarz. Fotos: Albrecht Imanuel Schnabel

Das Turmhaus in Gossensaß (I) von pedevilla architects

Ein kanzelartiger Vorsprung gibt dem aus Dämmbeton gefertigten Haus festen Grund und skulpturale Form, das Material schützt, dämmt und trägt. Die Blicke gen Westen gehen in die unberührte Natur, im Osten verbinden sie mit dem Dorf.

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Im Westen fällt der Blick in die unberührte Landschaft des Pflerschtals mit seinen Gebirgsketten und der markanten Wetterspitze.
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Im Süden und Osten öffnet sich das Haus mit balkonartig angelegten Freibereichen zum Dorf und den Gipfeln des Alpenhauptkamms.
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Unbehandeltes Tannenholz für Böden, Fenster, Türen und Möbel sowie handgearbeitete Terrazzoflächen sorgen im Inneren für Behaglichkeit.
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Die Kalkputze wurden mit lokalem Silberquarzit aufgetragen, brüniertes Messing harmoniert farblich mit dem Beton. Fotos: Gustav Willeit

Die Blicke der Nachbarn waren prüfend. Nun bekommen die Bauherren ständig Besuch, der am liebsten nicht mehr gehen möchte – für sie ein schönes Kompliment, finden die Architekten.

Diese und weitere Häuser an Orten, an denen man am liebsten für immer bleiben möchte, finden Sie im Buch!

 

Textauszüge aus Häuser in den Bergen von Katharina Matzig

Bild Slider: pedevilla architects / Gustav Willeit