Nun ist es raus – die Preisträger des Callwey-Wettbewerbs Gärten des Jahres 2017 stehen fest!
Nach einem großartigen ersten Jahr wurde der Award von Callwey erneut zusammen mit Garten + Landschaft, Mein schöner Garten, bdla Bund Deutscher Landschaftsarchitekten, BGL Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V., DGGL Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e. V., KANN GmbH Baustoffwerke, Hofquartier und Schloss Dyck ausgelobt und erhielt wieder beste Resonanzen. Die Jury hatte die Qual der Wahl, aus rund 100 Einreichungen die 50 besten Projekte auszuwählen sowie einen Sieger und drei Auszeichnungen zu platzieren. Da die Wettbewerbsauslobung bewusst keine einschränkenden Vorgaben hinsichtlich der Größe, Lage und der Gartenstile gemacht hatte, lag eine große Bandbreite von unterschiedlichen Gartentypen vor. Dabei wurde Wert auf ganzheitliche Konzepte gelegt, die den Garten auf individuelle Weise zum erweiterten Wohn- und Genussraum des Nutzers werden lassen.
Den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis erhielt das
Büro Petra Hirsch Gartenplanung: der „Geheime Garten“
„Man geht durch das Hoftor und hat ein Gefühl von Heiterkeit. Kindheitserinnerungen werden wach, als man ohne Aufsicht durch die Wälder streifte, vor der Welt und den Erwachsenen verborgen, aus sicherer Deckung aber alles beobachtend“, beschreibt Petra Hirsch die Atmosphäre.
Die Begründung der Jury lautet: Die Gestaltung des Gartens überzeugt dadurch, dass sie die brachliegenden Werte und Qualitäten des Bestandes zu neuem Leben erweckt und derart sensibel mit der Neuplanung kombiniert, dass ein harmonisches, nicht übertrieben wirkendes Gesamtwerk entsteht. Betrachtet man den Garten, so hat man das Gefühl, er müsse schon immer so gewesen sein. Man kann der Planerin und den Gartenbesitzern nur gratulieren.
Jeweils eine Auszeichnung erhielten die folgenden drei Büros:
Auszeichnung: Andreas Käpplinger (Otto Arnold GmbH)
Als gelungenes „Designstückchen“ könnte man diesen Garten in Bietigheim salopp bezeichnen, den Landschaftsarchitekt Andreas Käpplinger gestaltet hat. Der Garten muss hohen Ansprüchen genügen: er soll nichts weniger als das ganze Jahr in perfektem Zustand sein, da er auch als Außenraum für Veranstaltungen genutzt wird.
Die Jury begründet ihre Entscheidung folgendermaßen: Dieser Garten spannt vor den Augen des Betrachters außergewöhnlich gekonnt und souverän ein Spannungsfeld auf: aus Strenge und vermeintlicher Kühle des Dietfurter Juras einerseitsund der lieblich-verspielten Form der Bepanzung aus Thujen, Eiben und Gartenhortensien andererseits, entsteht eine Atmo – sphäre einladender Klarheit, die sich sofort jedem, der den Garten betritt, vermittelt. Sich ihr zu entziehen, fällt mehr als schwer. Grund genug für die Jury, die Umgestaltung mit dem Sonderpreis „Moderner Hausgarten“ auszuzeichnen.
Auszeichnung: Lebendige Gärten Ralph Eid
„Kennzeichen einer Burg ist ihre erhabene Lage und eine herrliche Fernsicht. Von ihrer Wohnung im Burgturm aus konnten die neuen Eigentümer diese sogar rundum genießen. Doch wenn der Blick ausschließlich in die Weite geht, verliert die Nähe an Bedeutung“, stellt Landschaftsarchitekt Ralph Eid fest. Aussicht allein genügt demnach nicht – der Wunsch nach Nähe und Geborgenheit ist einfach etwas typisch Menschliches.
Die Jury befand: Der Mut, einen unerwarteten Weg in der Gartengestaltung einzugehen, zeichnet diese Gestaltung aus. Es wäre ein Leichtes gewesen, an diesem Ort einen „historisch anmutenden“ Garten mit Wegekreuz entstehen zu lassen. Stattdessen wurde alles entfernt, bis der blanke Fels mit seiner Kraft und Wucht als Hauptthema herausgearbeitet war. Granit dominiert die Szenerie. Gekonnt sparsam und sicher in der Arten- und Standortwahl wurde die Pflanzung konzipiert, sodass ein Ort von rauer Schönheit entstand, der überzeugt – trotz einiger kritischer Punkte in der Detailgestaltung.
Auszeichnung: Brigitte Röde Planungsbüro Garten und Freiraum
Die Form dieses Gartens im Stadtgebiet von Köln bedeutet wohl für jeden Planer eine Herausforderung: er erstreckt sich auf einer Länge von 43 Metern, ist aber gerade einmal 7,50 Meter breit. Dieses ungewöhnliche Grundstück gehört zu einem sanierten Altbau in Reihenmittelhauslage und ist von anderen Gärten komplett umschlossen. Um die lange Form aufzubrechen, teilte Landschaftsarchitektin Brigitte Röde die Fläche in drei Bereiche, die miteinander kombiniert und arrangiert wurden. So entstanden im vorderen Teil ein repräsentativer Garten an der Terrasse, in der Mitte eine sonnige Rasenäche und im hinteren Abschnitt ein Platz für Geselligkeit.
Die Jury sagt dazu: Der Garten überzeugt durch seine klare, räumliche Gliederung. Das lange, schmale Grundstück wird durch die verschiedenen Gartenräume perfekt genutzt. Zudem stellt eine sorgfältig aufeinander abgestimmte Panzenauswahl das Grün in den Vordergrund. Die Verbindung von repräsentativ und privat, modern und klassisch sowie ruhig und anregend ist überaus gelungen und macht diesen Garten zu einem wertvollen Ort zum Verweilen.
Infos zur Jurysitzung finden Sie hier und alles zu den vier ausgezeichneten und weiteren 46 Gärten ab sofort in Gärten des Jahres 2017.