Wie kamst du auf die Idee, deine Geschichte in ein Buch zu fassen? 

Ich habe schon immer über alles geschrieben, was ich erlebt habe, schon als ganz kleines Mädchen – und ich wollte schon immer Schriftstellerin werden. Ich hatte überhaupt nicht vor, Kochrezepte zu verfassen! Eigentlich wollte ich einen Roman schreiben oder vielleicht ein Memoir – und deshalb enthält „Die Geschichte beginnt mit einem Huhn“ auch so viele Geschichten.

Du hattest schwere und dunkle Zeiten… Du warst im wahrsten Sinne des Wortes „am Boden“. Kann man sagen, dass du dich dann Stück für Stück ins Leben zurückgekocht hast? Wie hat sich das Schreiben von ‚Midnight Chicken‘ auf dein Leben ausgewirkt?

Das Kochen hat mich gerettet, genau wie meine Freunde – die Menschen, für die ich gekocht habe. Mein Leben hat sich sehr verändert, seit ich das Buch geschrieben habe, aber die Menschen sind die gleichen geblieben, und wir essen immer noch zusammen, wenn wir Zeit dafür finden.

Mittlerweile gibt es zu deinem Buch ja ein sehr großes Medienecho – hat dich das überrascht? Auch in den sozialen Medien sind sehr viele Reaktionen auf deine Rezepte zu sehen. Was fühlst du dabei?

Ich kann mein Glück kaum fassen. Ich empfinde es als wahnsinniges Privileg, das, was mir geholfen hat, mit so vielen Leuten teilen zu können, und dass es auch anderen hilft. Die Leute teilen so vieles aus ihrem Leben mit mir – sie schreiben mir so wundervolle Nachrichten –, und ich fühle mich wirklich geehrt dadurch, dass sie mir ihre Geschichten, ihre Zutaten und ihre Zeit anvertrauen.

Wie hast du die Rezepte im Buch ausgewählt? Nach welchen Kriterien?

Das ist leicht zu beantworten – ich habe einfach die Rezepte aufgeschrieben, die ich immer wieder zubereite. Wenn ich etwas nicht gern gekocht habe, kam es nicht ins Buch. Wenn es zu kompliziert war, kam es nicht ins Buch. Wenn es zu viel Abwasch verursachte, kam es nicht ins Buch. Dies waren die Rezepte, nach denen ich Tag für Tag gekocht habe.

Gibt es Geschichten und/oder Rezepte, die es nicht ins Buch geschafft haben und warum?

Siehe oben! Alles, was kompliziert war, alles, was auch nur ein einziges Mal nicht funktioniert hat, alles, was ich nicht wirklich gern gekocht habe – all das habe ich gestrichen. Weil es nämlich (hoffentlich!) ein total aufrichtiges Buch ist, war mir wichtig, dass alle, die ich erwähnt habe, es vorher gelesen haben und damit einverstanden waren, dass sie im Buch vorkommen. Ich habe es vor allen anderen meiner Familie und meinen Freunden gezeigt und ein paar Änderungen vorgenommen, damit sie auch bestimmt zufrieden waren.

Gibt es seit Erscheinen des Buches neue Geschichten und Rezepte, die du noch hinzufügen und teilen würdest, wenn es möglich wäre?

Jede Menge! Ich hoffe, bald wieder eines zu schreiben – aber in der Zwischenzeit poste ich viele Rezepte und Geschichten auf Instagram (instagram.com/ellarisbridger). (Ich bin auch oft auf Instagram und beantworte Fragen übers Kochen!)

Wie und wo liest man dein Buch am besten?

In der Küche, mit dem Kochlöffel in der Hand und einem Topf auf dem Herd. Oder auch: flauschige Decke, bequemer Sessel, große Tasse Tee. (womöglich trinken die Deutschen nicht so viel Tee wie die Briten – also vielleicht lieber eine Tasse Kaffee?)

Fotocredit: Gavin Day