Häuser des Jahres 2022: Die Jury hat getagt!

Die Temperatur um 10 Uhr morgens in München betrug um die 0 Grad, die Inzidenz lag bei 1144,7 und in der Ukraine wird seit einer Woche gekämpft – Normalität sieht anders aus. Umso schöner, wenn dann doch ein wenig Gewohnheit zurückkehrt: Nach der Online-Auswahlsitzung im vergangenen Jahr traf sich heuer die Jury präsent – wenn auch nicht in den „alten“ Räumlichkeiten des Callwey Verlags im Souterrain im Münchner Stadtteil Berg am Laim, sondern mitten in der Innenstadt, im Obergeschoss eines Hintergebäudes in der Klenzestraße!

Aus Frankfurt war – wie seit Beginn des Wettbewerbs um die besten Einfamilienhäuser aus dem deutschsprachigen Raum – Peter Cachola Schmal angereist, der Direktor des Deutschen Architekturmuseums übernahm – auch das seit 12 Jahren gute Tradition – wieder den Juryvorsitz. Ulrich Nolting, CEO InformationsZentrum Beton, reist ebenfalls seit 12 Jahren aus Baden-Württemberg an, Katharina Matzig, zum sechsten Mal Autorin der Häuser des Jahres und Dr. Fabian Peters, seit zwei Jahren Chefredakteur des Baumeisters, nahmen die U-Bahn. Dr. Turit Fröbe, Architekturhistorikerin und Autorin – sie schreibt den Essay im aktuellen Buch – war per Zug aus Berlin angereist. Und aus der Schweiz konnten heuer gleich drei Jurymitglieder begrüßt werden: Redakteurin Jenny Keller vertrat die werk, bauen + wohnen, die ehrwürdige Schweizer Fachzeitschrift ist dieses Jahr zum zweiten Mal Medienpartnerin, Roland Merz, Chefredakteur von Atrium, ist bereits seit Jahren Partner, und Gabrielle Hächler von Fuhrimann Hächler Architekten freute sich, als Architektin des Haus des Jahres 2021, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger zu küren.

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Keine leichte Aufgabe: Denn es hieß, aus 140 eingereichten Projekten 50 herausragende Häuser, aus der Schweiz, Südtirol, aus Österreich und aus Deutschland, auszuwählen sowie weitere 50 für die Longlist zu nominieren. Und natürlich: einen ersten Preis, Anerkennungen sowie einen Fotografiepreis.

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Was in der ersten Runde bedeutete, zu sichten – jeder für sich – zu studieren, zu blättern, zu lesen…und dann mit roten Punkten die persönlichen „Kandidaten“ zu markieren.

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Dass die Jury bekifft sei bei diesem Verfahren, ist und bleibt übrigens eine durchaus lustige Unterstellung, behauptet in einem der zahlreichen Kommentare, die das Haus des Jahres 2021, Haus Alder in Zürich, in einem Schweizer Boulevard-Online-Magazin die Leserinnen und Leser provozierte. Architektur als Aufreger und Thema kontroverser Diskussionen – kann sich ein Baukultur-Preis mehr wünschen? Sicher jedenfalls ist, dass es während des Jurierungstags ausschließlich Brezn, Croissants, Nüsse, Obst und mittags ein schnelles mediterranes Snackbuffet zur Stärkung gab.

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Danach nämlich galt es, aus den 50 meistbepunkteten Einfamilienhäusern die Preisgruppe zu ermitteln, Schluss mit stiller Konzentration und einsamer Auswahl! Engagiert, leidenschaftlich, und bisweilen so laut, dass die Kolleginnen und Kollegen aus dem Verlag, die in den angrenzenden Räumen am Herbstprogramm des Callwey-Verlags arbeiteten, zu ihren Kopfhörern griffen, wurde diskutiert, über Form, Funktion, Kontext, Nachhaltigkeit, Einbindung in die Topografie, Fügung in den Ort, Materialität und Angemessenheit. Bis dann ein erster Preis und fünf Anerkennungen sowie ein Fotografiepreis gekürt waren, die nicht nur Charakter, sondern auch Vorbildcharakter auszeichnet!

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Dass die Architektinnen und Architekten der Preisgruppen-Projekte nicht bekannt gegeben werden – und auch selbst bis zur Preisverleihung nichts von ihrer Auszeichnung erfahren – ist übrigens auch gute Tradition bei diesem Wettbewerb. Daher: Save the date! Am 28. September 2022 werden die Gewinner bekanntgegeben und geehrt. Ab dann ist zudem die Ausstellung aller 50 Häuser sowie der Longlist-Bauten zu sehen und das Buch „Häuser des Jahres 2022“ erhältlich. Bis dahin!

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