Glitzernd und Funkelnd

„Zeig mir deinen Schmuck und ich zeige dir, wer du bist“: nicht umsonst formuliert Mira Wiesinger, Schmuckexpertin und Autorin, so den ersten Satz ihres neuen Buches „Wir lieben Schmuck„. Schließlich wählt jeder schmucktragende Mann und jede schmucktragende Frau ihre Accessoires danach aus, wie sie zu dem eigenen Charakter passen. Spiegelt diese Kette meine Lebensfreude wieder? Erkennt man an diesem Ring meine Eleganz? Kann dieser Anhänger meiner Persönlichkeit Ausdruck verleihen? Darüber machen wir uns beim Schmuckkauf Gedanken, auf der Suche nach Einzelstücken und individuellem Stil. Und zum Glück bekommen wir nun in diesem Meer aus Juwelier- und Schmuckangeboten endlich Hilfe: Mira Wiesinger, die sich seit ihrer Kindheit nicht von den funkelnden Stücken losreißen kann, hat mit unterschiedlichen Persönlichkeiten gesprochen, welche uns Einblicke in einen der privatesten Teile ihres Hauses geben: dem Schmuckkästchen.

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Schmuckkästchen von Mira Wiesinger. Foto: Marlene Sørensen.
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Kreatives Schmuckarrangement von Leyla Piedayesh. Foto: Marlene Sørensen.

Neben „Sinnfluencerin“ Vreni Frost und Schauspieler und Regisseur Manuel Cortez traf Mira auch die Designerin von Lala-Berlin, Leyla Piedayesh. Leyla hat erst in den letzten Jahren ihre Liebe zu Schmuck gefunden: in ihrer Jugend störte sie, dass Schmuck vor allem als Statussymbol betrachtet und deshalb in großen Mengen getragen wurde. Inzwischen schwört sie auf einzelne, aufregende Accessoires, die auch ein simples Outfit zum Hit machen: „Jedes banale Outfit, ob T-Shirt oder schwarzer Rolli, kann mit einem Paar extravaganter Ohrringe blitzschnell aufgewertet werden“. Trotzdem besitzt sie auch Teile, die sie immer trägt und mit anderen Schmuckstücken kombinieren kann, wie zum Beispiel eine Kette mit Weißgoldanhängern mit dem eingravierten Geburtsdatum ihrer Tochter.

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Die Kette mit den Weißgoldanhängern trägt Leyla jeden Tag. Foto: Marlene Sørensen.

Der Talisman

Auch zu der folgenden Frage finden wir eine Antwort von Mira Wiesinger: Welche Must-Haves sollten im Schmuckkästchen liegen? Neben Perlenkette, Kreolen und Choker ist dies auch der Talisman. Er wird oft mit Religion und Spiritualität in Verbindung gebracht, doch ist er darüber hinaus noch viel mehr. Sein Wortursprung, das mittelgriechische Wort „télesma“, bedeutet zugleich „geweihter Gegenstand“ oder „Erinnerungsstück“. Was er auch für seinen Träger bedeuten mag, es werden stets besondere Erinnerungen und Gefühle mit ihm verknüpft, die dem Schmuckstück einen Charakter verleihen, egal ob in Ketten- oder Ringform, aus Holz, Leder oder Metall: der Talisman ist vielseitig in Funktion und Form.

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Talismane: Must-Haves mit besonderer Funktion. Foto: Marlene Sørensen.

Hokuspokus?

Oder Heilkraft? Edelsteine werden schon seit frühen Zeiten mit Kräften in Verbindung gesetzt und auch heute glauben noch viele Menschen an die Wirkung der Steine. Für jede Situation und für jedes Individuum kann es einen passenden Begleiter geben. Ob man nun von Heilkräften oder Talismanen überzeugt ist oder nicht- jeder Stein kann eine bestimmte Bedeutung tragen. So haben auch Sternzeichen eigens zugeordnete Edelsteine: Für die Waage, in deren Zeit wir uns gerade Anfang Oktober befinden, steht beispielsweise der Heliotrop und der Rauchquarz. Ersterer soll Mut und Kraft schenken, zweiterer Unheil und Feindseligkeit abwenden. Außerdem hilft der Rauchquarz, alte Belastungen abzuwerfen- und das ist doch ganz hilfreich, oder nicht?

Neben den Portraits, den Materialien und Must-Haves führen uns zahlreiche weitere Kapitel durch die Schmuckwelt hindurch:  Welche Klassiker der Schmuckgeschichte sollte man kennen? Aus welchem Material und wie werden einzelne Stücke gefertigt? Wer sind die neuesten Modeschöpfer und Trendsetter? Und auch: wie unterscheiden sich die  Steine, Perlen und Diamanten voneinander? Edelsteine, Diamanten, Rubine, Smaragde, Saphire- alle haben sie eine unterschiedliche Herkunft, Ausdruckskraft und Bedeutung.

Der Smaragd

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Die Illustrationen von Mira verleihen den Beiträgen den extra Feinschliff (im wahrsten Sinne des Wortes).

Auf Grund seiner spröden Materialität ist der Smaragd schwer zu schleifen, daher gibt es eine nach ihm benannte Schleifart, den Smaragdschliff oder Achteck-Treckenschliff, wie die Profis sagen. Der französische Name „Jardin“, wie der Smaragd auch genannt wird, heißt übersetzt Garten. dieser Name kommt nicht von ungefähr: Blickt man von oben auf einen Smaragden, sieht es aus, als würden darin wilde Pflanzen wuchern. Es gibt ihn in vielen verschiedenen Farben und Farbabstufungen, daher Miras Tipp: „Zum Schluss sollten Sie allein abwägen, welche Farbe Ihnen besser gefällt. Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl – und darauf, was Sie immer gerne betrachten wollen“. Denn darum geht es ja schließlich bei Schmuck: dass er einem selber gefällt und ein gutes Gefühl gibt.