Nach zwei Jahren Online-Voting kam die Jury für den diesjährigen Award der „Wohnbauten des Jahres“ erstmals wieder in Präsenz zusammen. Neben lebhaften Diskussionen in unbeschwerter Runde zu der Wahl der Top 50 inklusive der Siegerplatzierungen blieb genügend Raum, um sich mit Ernsthaftigkeit über die derzeitigen Veränderungen auf dem europäischen Kontinent und deren Auswirkungen auszutauschen.
Unter dem Juryvorsitz von Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, starteten wir in den Räumlichkeiten des Callwey-Verlags in den Tag – mit einem Resümee der Vorjahresrunde und den Eindrücken unserer „Doppelspitze“ von 2021: Prof. Markus Binder von CAPE – climate_architecture_physics_energy war für die „ortsverbundenheit“ aus Schwäbisch Hall angereist, Annegret Haider von einszueins architektur kam für „Gleis 21“ aus Wien dazu.
Ergänzt wurde die Jury seitens Simon Dietzfelbinger (Head of Residential Properties Drees & Sommer), Andrea Gebhard (Präsidentin Bundesarchitektenkammer), Ulrich Nolting (Geschäftsführer InformationsZentrum Beton), Dr. Fabian Peters (Chefredakteur Architekturmagazin „Baumeister”), Josef Schmid (Mitglied des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr im Bayerischen Landtag) und mir als Autorin der Publikation, Cornelia Hellstern (Architekturkommunikation, Kuratorin und Dozentin).
Mal wurde gemeinsam über die architektonischen und baukulturell relevanten Aspekte eines Projekts diskutiert, mal in kleiner Runde sich über Qualität der Detaillösungen ausgetauscht. Mal waren einvernehmliche Ausrufe der Begeisterung zu hören, mal gab es kontroverse Stimmen. Was schließlich zur Findung der Themen und Kriterien führte, die als unser Beurteilungsmaßstab gelten sollten.
Die im Rahmen der Einreichung zahlenmäßig am stärksten vertretenen Rubriken – Nachverdichtung und Quartiersentwicklung – spiegeln dabei den nach wie vor laut anhallenden Ruf nach mehr Wohnraum wider. Mit großem Interesse nahmen wir aber auch wahr, dass Ansätze und Konzepte, die derzeit als elementar auf dem Weg in eine CO2-neutrale Baubranche angesehene werden, bereits in ersten Projekten Gestalt angenommen haben.
Und so fiel die Wahl der Besten der Besten nicht leicht. Unserer lebhaften Runde entsprechend und Dank des mediterranen Lunchs im Verlag gestärkt für alle anstehen Entscheidungen, durfte die ein oder andere auch mal mit ein bisschen Körpereinsatz erfolgen (geimpft, getestet und symptomfrei natürlich!).
Die Top 50 und deren Erst- und Zweitplatzierte werden im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Haus der Architektur am 10. Oktober bekanntgegeben und die Publikation veröffentlicht. Bis dahin gilt Stillschweigen über die ausgezeichneten Projekte – und ich als Autorin darf mich nun auf die intensive und bereichernde Arbeit an den Inhalten für unsere Publikation freuen!
Wir bedanken uns bei unseren Partnern architektur.aktuell, Bundesarchitektenkammer, Baumeister, ivd, InformationsZentrum Beton, TEC21 | Espazium, Expo Real und Drees & Sommer für die Unterstützung!