Häuser des Jahres 2022 – die Preisträger

Bühne frei für die Preisträger der 12. Runde des renommierten Callwey Wettbewerbs Häuser des Jahres! Die Einreichungen waren auch in diesem Jahr so vielfältig wie eindrucksvoll und hatten doch eines gemein: Sie zeugten von einer hochwertigen, aber auch mutigen Architektur. Die Jury hatte die anspruchsvolle Aufgabe, aus 140 Einreichungen die 50 eindrucksvollsten und inspirierendsten Häuser auszuwählen. So fiel die Wahl auch in diesem Jahr zwar nicht leicht, aber einstimmig aus. Ausgewählt wurden die 50 ausgezeichneten Einfamilienhäuser – darunter ein Preisträger und fünf Anerkennungen – von einer Jury bestehend aus dem Direktor Deutsches Architekturmuseum Peter Cachola Schmal, dem Geschäftsführer des InformationsZentrum Beton Ulrich Nolting, dem Chefredakteur des BAUMEISTERs Dr. Fabian Peters, der Architekturhistorikerin, Urbanistin und Autorin Dr. Turit Fröbe, dem Chefredakteur von Atrium Roland Merz, der Redakteurin von werk, bauen + wohnen Jenny Keller, der Architekturjournalistin Katharina Matzig sowie den Preisträgern des vorherigen Jahres, Andreas Fuhrimann Gabrielle Hächler Architekten, vertreten durch Gabrielle Hächler. Auch der Fotograf des Jahres sowie die Lösungen des Jahres wurden ausgezeichnet. Wir präsentieren die Award-Sieger von Häuser des Jahres 2022!

Der 1. Preis

Besonders überzeugen konnte in diesem Jahr der Architekt, Stadtplaner und Filmemacher Peter Grundmann mit seinem experimentellen Glashaus zwischen Bäumen nahe dem brandenburgischen Mellensee. Keiner der 70 Bäume auf dem Grundstück sollte gefällt werden – also wurde drumherum gebaut. Innen und Außen bilden durch die Verglasung eine Einheit, Sichtschutz braucht es hier im Wald nicht. Von der Wärme des Sonnenlichts wird im Winter profitiert, im Sommer spenden die Bäume Schatten. „Einfacher geht es nicht. Schöner auch kaum“, so das Urteil der Jury, formuliert durch Peter Schmal.

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Geht man durch das Haus, bewegt man sich auf dem Grundstück zwischen den Bäumen. Foto: Peter Grundmann
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Innen und Außen werden zu einem räumlichen Kontinuum. Foto: Peter Grundmann

Die Anerkennungen

Neben dem Preisträger wurden fünf weitere Projekte mit einer Anerkennung hervorgehoben. Here we go …

Die erste Anerkennung geht an das Büro Florian Nagler Architekten GmbH. Mit seinem Haus in Mitterfischen, einem Gemeindeteil von Pähl im Landkreis Weilheim-Schongau, am südlichen Rand des Ammersees, konnte er durch Zurückhaltung bei der Jury punkten: „Zwischen Biergartenbeleuchtung, Jägerzäunen und quietschgelben Fassadenanstrichen scheint das Nagler-Haus fast verschwinden zu wollen. Wer genauer hinschaut, erkennt die enorme Qualität, mit der hier jedes Detail gestaltet worden ist“, erläutert Dr. Fabian Peters die Entscheidung der Jury.

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Die Bauten sind miteinander verbunden und öffnen sich einladend auf den Vorplatz. Foto: Sebastian Schels, PK Odessa
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„Bei unseren Projekten wollen wir radikal vereinfachen“, so Architekt Florian Nagler. Foto: Sebastian Schels, PK Odessa

Eine weitere Anerkennung erhielten pedevilla architects aus Bruneck für ihr als „Steinernes Mandl“ bezeichnete Wohnhaus, das sie für eine Familie oberhalb von Gossensaß in Südtirol entworfen haben. Die Bezeichnung spielt auf die gleichnamigen turmartigen Männchen an, die aus kleinen übereinander gestapelten Steinen bestehen und vor allem in den Sarntaler Alpen zu finden sind. „Die Architekten haben mit dem Haus … ein Gebäude entworfen, in dem die Materialien zum Spiegel der Geschichte des Ortes werden, und bei dem Tradition und moderne Architektur keinen Widerspruch bilden“, fasst Jury-Mitglied Ulrich Nolting treffend zusammen.

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Im Westen fällt der Blick in die unberührte Landschaft des Pflerschtals. Foto: Gustav Willeit
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Ein Fensterband und balkonartig angelegte Freibereiche öffnen den Blick. Foto: Gustav Willeit

Ebenfalls einstimmig überzeugen konnte das Schweizer Büro Sollberger Bögli Architekten AG mit einem Umbau im Berner Quartier Gryphenhübeli. Die Struktur des Unter- und Erdgeschosses blieb dabei weitgehend erhalten, das bestehende Dach wurde durch ein Obergeschoss in vorfabrizierter Holzbauweise ersetzt, das mit der Umgebung angemessen in Dialog tritt. Die Architekten, so Jurorin Jenny Keller, schufen mit dem Teilerhalt „einen wertvollen Beitrag zu einem nachhaltigen Gebäudepark, der sich mit dem Bestand auseinandersetzen muss“.

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Ein zeitgemäßer, vorfabrizierter Holzbau tritt mit der Umgebung angemessen in Dialog. Foto: Thomas Jantscher
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Das bestehende Dach wurde durch ein Obergeschoss in vorfabrizierter Holzbauweise ersetzt. Foto: Thomas Jantscher

Das Büro AMUNT Nagel Theissen Architekten und Designer PartG mbB erhielt eine Anerkennung für ihr Wohn- und Ferienhaus in Menzenschwand. Dies begründet Jurorin Gabrielle Hächler wie folgt: „Der Entwurf erfreut durch das Verschmelzen von zum Teil gegenläufigen Strategien, die ein eigenwilliges Raumgefüge erzeugen, welches Leichtigkeit ausstrahlt und durch Lebensnähe sowie durch die atmosphärische Ausprägung überzeugt.“

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Die Baukörper sind um 45° zum Hang gedreht und fangen die Sonne im Süden ein. Foto: Rasmus Norlander
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Die Materialien sind lokal, robust und werden ansprechend altern. Foto: Rasmus Norlander

Auch das Frankfurter Büro motorplan Architekten und Ingenieure erhält eine Anerkennung für ihren Holzrahmenbau am Trais-Horloffer See, am Nordrand der Wetterau zwischen Taunus und Vogelsberg gelegen. „Weniger ist mehr“, verrät schon die Überschrift im Buch. Bekräftigt wird sie durch das abschließende Urteil der Jury, hier von Roland Merz formuliert: „Auf der Suche nach einem nachhaltig und somit zeitgemäß kleinen, folglich ‚idealen‘ Heim draußen in der Natur sind die Architekten aus Frankfurt diesem einen wertvollen Schritt nähergekommen.“

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Das 34 Quadratmeter kleine Domizil maximiert die Lebens- und Wohnqualität mitten im Grünen. Foto: Oli Hege
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"Die Natur hat Vorrang und ist Bestandteil des Raumkonzepts“, so motorplan. Foto: Oli Hege

Dem Preisträger und den Anerkennungen gratulieren wir besonders herzlich!

Fotografiepreis des Jahres

Zum guten Schluss wurde auch in diesem Jahr wieder der Fotografiepreis des Jahres vergeben. Dieser geht an den aus Südtirol stammenden Fotografen Gustav Willeit! Gleich mehrere Projekte im Buch – darunter eines der Anerkennungen – wurden durch seine Linse betrachtet und an uns weitergegeben. „Seine Bilder haben eine Art Signatur, die durch ein geschicktes Bearbeiten der Farbwerte der Bilder entstanden ist. Sie erinnern an die kolorierten Farbbilder von vor einhundert Jahren, deren Farbigkeit transparent und frisch wirkt, aber auch künstlich“, beschreibt Peter Schmal seine Bildsprache, die besonders beim „Haus Viktoria“ von Andreas Gruber ins Auge der Betrachter fiel und die Aufmerksamkeit auf sich zog. Wir gratulieren!

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Der Farbpoet Gustav Willeit hat hier das "Haus Viktoria" von Andreas Gruber fotografiert.

Lösungen des Jahres

In Rahmen des Häuser des Jahres-Awards 2022 wurden auch die Lösungen des Jahres in verschiedenen Kategorien sowie ein Gesamt-Preisträger gekürt. Die Gewinner sind:

1. Preis 

Albrecht JUNG GmbH & Co. KG: LS 1912 Kippschalter in Schneeweiß und Graphitschwarz matt – Kategorie Gebäudetechnik

Auszeichnungen

Käuferle GmbH & Co. KG: Käuferle Kipptor NA – Kategorie Türen, Tore & Beschläge

Kludi GmbH & Co. KG: KLUDI NOVA FONTE Pura – Kategorie Bad, Sanitär & Armaturen

Cross Trade GmbH: Natural Cladding by Cross Trade – Kategorie Außenwand & Fassade

WAREMA Renkhoff SE: WAREMA Raffstoren mit ProVisio – Kategorie Sonnenschutz & Sichtschutz

weinor GmbH & Co. KG: weinor Lamellendach Artares – Kategorie Sonnenschutz & Sichtschutz

STIEBEL ELTRON GmbH & Co. KG: STIEBEL ELTRON Lüftungsintegralgerät LWZ 8 CS Premium – Kategorie Heizen & Lüften

Häuser des Jahres 2022 – Das Buch

Wenn Sie neugierig geworden sind, schauen Sie sich alle Preisträger, Anerkennungen und Auszeichnungen im Buch zum Wettbewerb an: Die Publikation zum Award präsentiert die von einer Expertenjury ausgewählten 50 besten von Architekten geplanten Einfamilienhäuser im deutschsprachigen Raum. Die Häuser des Jahres 2022 werden in Text, Bild und mithilfe von Plänen ausführlich vorgestellt und gewähren so Einblick in 50 individuelle Planungsgeschichten von Architekten und Bauherren, die gemeinsam Wohn-und Lebens(t)räume realisiert haben – ob aus Stein, Holz oder Beton, am Hang, in der Stadt oder auf dem Land. Zudem überzeugen die besten ausgezeichnete Produktlösungen durch Innovation, Gestaltung und Nachhaltigkeit. Das Buch ist ab dem 29. September 2022 überall erhältlich.

Wir bedanken uns bei unseren Partnern: Deutsches Architekturmuseum (DAM), InformationsZentrum betonBAUMEISTER, Atrium, DAS IDEALE HEIM Österreichische Rundfunk (ORF)werk, bauen + wohnenarchitektur.aktuell und Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. (IVD).