Auch in diesem Jahr und zum elften Mal lobt der Callwey Verlag den Wettbewerb Häuser des Jahres aus, und trotz der vielfältigen Einreichungen konnte sich die Jury auf die diesjährigen Sieger einigen. Mit dem Häuser des Jahres-Award 2021 wurden aus 180 Einsendungen die 50 eindrucksvollsten und inspirierendsten Einfamilienhäuser ernannt. Ausgewählt wurden diese von einer Jury bestehend aus dem Direktor Deutsches Architekturmuseum Peter Cachola Schmal, dem Geschäftsführer des InformationsZentrum Beton Ulrich Nolting, dem Chefredakteur des BAUMEISTERs Dr. Fabian Peters, dem Schauspieler Udo Wachveitl, dem Chefredakteur von Atrium Roland Merz, der Architekturjournalistin Katharina Matzig sowie den Preissiegern des vorherigen Jahres Sven Aretz & Jakob Dürr von Aretz Dürr Architektur. Wir präsentieren die Award-Sieger von Häuser des Jahres 2021!
Der 1. Preis
Mit Der Stadtbaustein zeigt das Architektenbüro aus Zürich die „Lust an einer Ästhetik des Rauen, Unverfeinerten“, nach dem Urteil des Chefredakteurs Dr. Fabian Peters. Bereits berühmt für ihre Betonbauten, stellt Der Stadtbaustein „pur und provokant gängige ästhetische Prinzipien in Frage und beantwortet sie selbstbewusst, unkonventionell und für die Nutzer höchst komfortabel“. Ein verdienter 1. Preis für Andreas Fuhrimann Gabrielle Hächler Architekten!
Die Anerkennungen
Zusätzlich zur Vergabe des 1. Preises wurden auch 7 Anerkennungen vergeben.
„Eine Schönheit, die nicht auffallen will, die jedoch in jedem Maßstab der Betrachtung von der städtebaulichen Setzung über die funktionale Organisation bis in den feinfühligen Umgang mit Material und Struktur spürbar wird“, beschreiben die Architekten Sven Aretz und Jakob Dürr das Projekt Die Baukunst der Reduktion. Mit der schlichten Schönheit ihres Projekts sind Bathke Geisel Architekten der Anerkennung mehr als würdig.
Für die zweite Anerkennung überzeugte das Projekt Freundliche Festung die Jury. „Ihre Trutzburganmutung ist provokante Antithese zu den feinen Innenräumen und der sie begrenzenden leichten Vollverglasung“, lobt der Schauspieler Udo Wachtveitl. „Das Thema der lockeren Ordnung auch in so einem Detail wie der Gehwegpflasterung widergespiegelt zu finden, macht uns nur umso gewisser, dass hier Könner am Werk waren.“, fügt er noch hinzu – und mit so viel Lob geht die zweite Anerkennung verdient an das Architekturbüro Wespi de Meuron Romeo Architekten BSA.
„Less is more“ ist die Idee für das Projekt Einraum für Zwei und überzeugt die Jury mit einem minimalen ökologischen Fußabdruck und einfacher Technikausstattung auf 65 Quadratmetern. „An allem wurde bei diesem kleinen Haus gespart, nur nicht an der Gestaltung“, merkt die Architekturjournalistin Katharina Matzig in ihrem Urteil an. Damit geht die dritte Anerkennung an das Architekturbüro Hohengasser Wirnsberger Architekten ZT GmbH.
„Konzeptionell schlüssig legt das österreichische Architekturbüro aus Dornbirn das funktionale und räumliche Potenzial des Bestandsgebäudes in der Wohnung vom ersten Obergeschoss bis in den Dachraum frei und ergänzt die neu organisierte Wohnung durch eine Art begehbares Gartenregal.“, urteilen die Architekten Sven Aretz und Jakob Dürr lobend das Projekt Vorn hui. Und hinten? Besonders hui!. Damit geht die vierte Anerkennung an das Architekturbüro ARSP ZT GmbH aus Dornbirn.
Das Haus am See zeichnet sich durch seine besonderen Lage am Ufer des Wandlitzer Sees aus, und die Herausforderung der Architekten lag darin, das „schlanke Baufeld mit dem Baurecht und dem geforderten Raumprogramm stimmig zu entwickeln.“ Dies ist dem Büro Thomas Kröger Architekten GmbH gelungen. „Man muss sich die Bewohner als sehr zufriedene Zeitgenossen vorstellen, die das Glück hatten, auf ein Architekturbüro gestoßen zu sein, das ihre Bedürfnisse erahnen und umsetzen konnte.“, rühmt der Direktor des Deutschen Architekturmuseum Peter Cachola Schmal das Projekt. Eine verdiente Anerkennung!
Die sechste Anerkennung geht an ein Projekt, das Wert auf Präzision und gute Handwerksarbeit legt. Denn Das Bau-Kultur-Studio im schweizerischen Castasegna wurde tatsächlich „von Hand“ gemacht: der raue Außenputz, die Stampfbeton-Wände, die Verarbeitung von Kastanienholz für Decken, Möbel und Fenster und die Einrichtungen wie Lampen oder das Keramikwaschbecken, das von einer einheimischen Künstlerin entworfen wurde. „Ein besonderes Erlebnis erwartet die Bewohner und die Besucher, wenn sie das Haus betreten.“, lobt der Geschäftsführer des InformationsZentrum Beton Ulrich Nolting das Projekt vom Architekturbüro Ruinelli Associati AG Architetti SIA.
Mit der radikalen Idee, einem Haus im Gewerbegebiet von Emmen, einem Vorort im Norden von Luzern, hat das Architekturbüro Niklaus Graber & Christoph Steiger Architekten ETH/BSA/SIA GmbH mit dem Projekt Die Charta von Luzern-Nord nicht nur die Wünsche des Bauherrenpaares erfüllt, sondern den „vielgepriesenen Traum von Wohnen und Arbeiten in unmittelbarer Nähe in die Tat umgesetzt.“ Der Chefredakteur Roland Merz kann für die letzte Anerkennung noch hinzufügen: „Niklaus Graber und Christoph Steiger haben ein architektonisch überzeugendes Wohnhaus entworfen, welches im Innern trotz kleinem Budget überraschende, räumliche Qualitäten aufweist.“
Fotografiepreis
Zum ersten Mal wird in diesem Jahr auch der Fotografiepreis bei Häuser des Jahres vergeben. Aus allen 50 Projekten sind es die Fotos, die die Häuser im Besonderen präsentieren. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für Architekten wie Bauherren und sind für unterschiedliche Auswahlsituationen entscheidend. „Es sind die Bilder, die zählen, nicht die Pläne, nicht die Daten, nicht die Namen der Architekturbüros.“, betont Peter Cachola Schmal. Für den Fotografiepreis erkor die Jury den Architekturfotografen Albrecht Imanuel Schnabel, der sich selbst Lichtbildner nennt, zum diesjährigen Sieger. Er überzeugte die Jury mit den Fotos zum Projekt „EFH Herzgsell“ von LP Architektur ZT GmbH. „Schnabels Bilder sind gerne in den blauen Stunden aufgenommen, kurz nach Sonnenuntergang oder bei wolkigem Himmel, damit sowohl die äußere Umgebung als auch das Innenleben der Häuser erkennbar ist,“ beschrieb Peter Cachola Schmal die Fotografie von Albrecht Imanuel Schnabel. Lobend fügt er noch hinzu, dass Schnabels Bilder „einem im Gedächtnis hängen bleiben – und darauf kommt es an.“
Lösungen des Jahres
Im Rahmen des Häuser des Jahres-Awards 2021 wurden auch Lösungen des Jahres in verschiedenen Kategorien gekürt. Zu jeder Kategorie wurde zudem ein Produkt mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Die Gewinner der einzelnen Kategorien sind
Kategorie: Bad, Sanitär & Armaturen
1. Preis – Geberit Vertriebs GmbH: Geberit CleanLine80 in Champagner (Duschrinne)
Auszeichnung – herzbach GmbH: Living Premium/Serie DESIGN iX & DESIGN iX PVD (Badarmaturen plus Accessoires, Duschsysteme, Regenbrausen)
Auszeichnung – TECE GmbH: TECEvelvet (WC-Betätigung)
Auszeichnung – Dallmer: CeraFloor Individual (Duschrinne)
Kategorie: Außenwand & Fassade
- Preis – ZÜBLIN Timber GmbH: LENO®-Brettsperrholz
Auszeichnung – Trespa International B.V.: PURA® NFC by Trespa (Fassadenbekleidung)
Auszeichnung – Ziegelei Hebrok GmbH & Co. KG: Original Wasserstrich Backstein Klinker farina
Kategorie: Türen, Tore & Beschläge
- Preis – HOPPE AG: HOPPE eTürbeschlag HandsFree (Türbeschlag für Hauseingangstüren)
Auszeichnung – Karcher GmbH: Mission Invisible (Türbeschläge aus Edelstahl)
Kategorie: Fenster, Dach, Sonnenschutz & Sichtschutz
- Preis – Huber Fenster AG: Hebeschiebetüren HST – MINI, MIDI, MAXI
Auszeichnung – Finstral AG: Finstral Cristal-Modell (Fenster)
Auszeichnung – VELUX: Neue Generation VELUX Flachdach-Fenster – VELUX INTEGRA®, Flachdach-Fenster KONVEX-GLAS und FLACH-GLAS CVU/CFU
Auszeichnung – Sun System KG: Das Segel (Sonnenschutz)
Auszeichnung – Solarlux GmbH: SDL Avalis (wärmegedämmtes Flachdach)
Kategorie: Bodenbeläge, Designböden & Innenwandgestaltung
- Preis – ARDEX GmbH: PANDOMO® (Bodengestaltung)
Auszeichnung – Admonter Holzindustrie AG: FLOORs – Naturholzböden (Parkettboden)
Auszeichnung – Küberit Profile Systems GmbH & Co. KG: Runde 90°-Ecke für Treppenkantenprofile (871 EV – Treppenkanten und Winkelprofile)
Auszeichnung – GODELMANN GmbH & Co. KG: GODELMANN Architekturbeton
Kategorie: Innovation & Technik
- Preis – ALBRECHT JUNG GMBH & CO. KG: JUNG SCHUKO® Steckdose mit USB-Anschlüssen (Elektroinstallation)
Auszeichnung – SPACE FOUNDER GmbH: SPACE FOUNDER (Leichtbau Design Gebäude)
Häuser des Jahres 2021 – Das Buch
Gesucht wurden in diesem Jahr wieder die eindrucksvollsten Einfamilienhäuser im Rahmen des Wettbewerbs Häuser des Jahres. Dabei wurden nicht nur der Energieverbrauch, die soziale Nachhaltigkeit und der verantwortungsvolle Umgang mit der Ressource Boden berücksichtigt, sondern auch die Anpassung an die sich wandelnden Lebens- und Wohnansprüche. Die überzeugend besetzte Jury erkor aus den zahlreichen Einsendungen die 50 besten Einfamilienhäuser, die nicht nur optisch und handwerklich unterschiedlicher nicht sein könnten, sondern auch von ihrer Größe zwischen kleinen 50 Quadratmetern Wohnfläche und 351 Quadratmetern Wohnfläche individuelle Bauideen bieten. Mit inspirierenden Texten veranschaulicht Katharina Matzig, dass die Bauumsetzung mit der Umgebung und den individuellen Ansprüchen harmonieren sollte. Denn das eigene Haus ist für viele ein sicherer Rückzugsort und individueller Ausdruck des persönlichen Wohn- und Lebensgefühls. Das Buch ist ab dem 27. September 2021 überall erhältlich.
Zudem können alle Projekte und Produktinnovationen vom 24.-26. September 2021 im Rahmen des Ausstellungswochenendes Open Art in der Architekturgalerie im Bunker in München bewundert werden.
Wir bedanken uns bei unseren Partnern: Deutsches Architekturmuseum (DAM), InformationsZentrum beton, BAUMEISTER, Atrium, DAS IDEALE HEIM, Österreichische Rundfunk (ORF), werk, bauen + wohnen, architektur.aktuell und Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. (IVD).