Hoch-Saison

Kartoffeln im Reissack, Möhren im Hochbeet und Tomaten im Topf. Wozu brauchen wir eigentlich noch das normale Gartenbeet? Keine Sorge, es hat noch längst nicht ausgedient – aber insbesondere dort, wo es kein Selbstverständnis ist, das ein Stück Garten zu jedem Haus gehört, sind beim Gärtnern unkonventionelle Methoden angesagt.

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Gerade in der Stadt ist fruchtbarer Boden ein knappes Gut. Immer mehr Menschen nehmen aber gern die Schaufel selber in die Hand, wühlen in der Erde, säen, pflanzen und ernten. Immer mit dem guten Gefühl, sich selbst und der Umwelt etwas Gutes zu tun. Denn Gärtnern macht nicht nur jede Menge Spaß – es ist auch ein grünes Statement für das ökologische und ökonomische Ziel, aus brachliegenden Flächen „essbare Landschaften“ zu machen. Und das ist auf dem Balkon ebenso möglich wie im städtischen Gemeinschaftsgarten. Ganz nach dem Motto: (Raum)Not macht erfinderisch!

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Das Gärtnern im Hochbeet hat eine Menge Vorteile. Erstens muss man sich nicht so weit bücken. Zweitens kann man darin unabhängig von der Qualität des Erdbodens mit gutem Gewissen Pflanzen ziehen. Drittens ist es den Gewächsen darin schön warm, denn die Sonne wärmt den Behälter gleich von mehreren Seiten. Viertens kann man im Hochbeet rein biologisch gärtnern. Denn man hat selbst in der Hand, worin die Pflanzen wachsen. Alle Schichten im Hochbeet – von der torffreien Erde über den Kompost bis zum Gehölzschnitt am Grund – ergeben ein sich selbst regulierendes System, das über Jahre funktioniert und ohne künstlichen Dünger auskommt. Und das Beste ist: Man kann ein Hochbeet überall errichten, sogar auf dem Balkon. Vorausgesetzt die Tragfähigkeit stimmt und der Wasserabzug am Boden ist gewährleistet.

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Ein Hochbeet kann man übrigens jederzeit errichten und bepflanzen – am besten aus Material, das man sonst wegwerfen würde und auf diese Weise prima upcyclen kann: Holzlatten, Mauersteine, Euro-Paletten, Gehölzschnitt: Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Auch die Höhe ist nicht so wichtig: Es sollte halt Raum für mehrere Schichten sein, damit das Thermo-Prinzip funktioniert. In der Breite sind 1 bis 1,50 Meter ideal und die Länge richtet sich nach dem vorhandenen Platz. Mindestens 1,50 Meter sollte es schon lang sein, damit man auch viel unterbringt. Zucchini und Kürbis zum Beispiel brauchen allein schon je einen Quadratmeter Bodenfläche. Aber auch Pflanzen mit weniger einnehmendem Wesen wie Salate und Kräuter, Tomaten, Paprika oder Bohnen wachsen darin fantastisch. Na dann, frohes Schaufeln und viel Spaß beim Ernten in der Hoch-Saison!

 

Fotos © Freiberg