- Wie war es für Sie, als Sie vor 20 Jahren Mallorca zum ersten Mal besucht haben? Gab es irgendwelche prägende Eindrücke, die heute noch so präsent sind wie damals?
Meine Eltern sind vor 20 Jahren nach Mallorca gezogen, aber ich kannte die Insel bereits vorher. Ich war mit 16 Jahren zum ersten Mal dort, während einer Jugendreise mit RUF. Wir verbrachten die Zeit im kleinen Fischerort Cala Figuera – definitiv kein Partyort, aber genau das war auch das Ziel dieser Reise. Ich erinnere mich, dass wir in unserer Gruppe auf den Felsen direkt an der Küste übernachtet haben. Unter uns das Mittelmeer und über uns der Sternenhimmel – also mitten in der Natur der Insel und einfach unvergesslich.
- Haben Sie ein liebstes Interior bzw. eine liebste Homestory, die in „Mallorca Stil“ vorgestellt werden?
Ich habe keine spezifische Homestory, die ich bevorzugen würde. Vielmehr schätze ich die Vielfalt der Wohnstile, die auf Mallorca möglich sind. Es ist wichtig, zu zeigen, dass es weit mehr gibt als „nur“ die bekannten – und natürlich wunderschönen – Bauernhäuser. Diese unterschiedlichen Lebensweisen zu feiern, ist viel spannender und bereichernder, als sich auf einen einzigen Stil festzulegen. Das würde der Kreativität und der Vielfalt der Insel nicht gerecht werden.
- Mallorca ist ein besonders beliebtes Urlaubsziel für den Sommer, und entsprechend sind die Bilder aus dem Buch bei klarem Himmel und Sonnenschein geschossen worden. In Ihrer Einleitung sprechen Sie aber davon, dass Ihnen die Insel im Winter am schönsten ist. Was ist der Grund dafür?
Den klaren Himmel und der Sonnenschein hat nicht nur der Sommer der Insel für sich gepachtet. Auch in der Nebensaison kann man wunderbare Tage erleben, wenn das Wetter warm ist und das Licht in einem goldenen Glanz erstrahlt. Im Winter genieße ich die ruhige Atmosphäre und die Schönheit der Insel ohne die Sommermassen – das macht für mich den Reiz dieser Zeit aus.
- Sie zeigen sehr umfassend, dass Mallorca nicht nur für eine Sache steht. Gibt es ein Vorurteil, gegen das Sie mit Ihrem Buch ankämpfen möchten?
Vor 12 Jahren haben wir unseren Blog Mallorca Momente ins Leben gerufen, um dem Ballermann-Klischee der Insel entgegenzuwirken. Heute sind viele sich der vielfältigen Seiten Mallorcas bewusst – insbesondere der ruhigeren und naturnahen. Mit meinen Veröffentlichungen möchte ich vor allem auf nachhaltige Konzepte wie Farm-to-Table und Agrotourismus aufmerksam machen. Zudem möchte ich junge Künstler:innen und Kreative vorstellen, die die Insel bereichern, sowie Hotels, die Wert auf Qualität statt Quantität legen.
- Wenn jemand nur Zeit für eine Ihrer Empfehlungen aus „Mallorca Stil“ hat: Was würden Sie empfehlen?
Natürlich empfehle ich das Restaurant Café Pablo in Santanyi, das meinen Eltern gehört. Dort genießt man eine unvergleichlich gemütliche und familiäre Atmosphäre, und für mich gibt es dort das beste Essen der Insel. Ein Ort, an den man immer wieder gerne zurückkehrt. Ein Ort, zum Immer-Wiederkommen.
Fotocredit: Marlene Burba