Wir freuen uns über die Ankunft unseres druckfrischen Frühjahrstitels Traumhafte Landgärten durch die Jahreszeiten!
Welcher Gärtner wünscht sich nicht einen Garten, der das ganze Jahr über attraktiv ist? Wie man sich diesen Wunsch erfüllen kann, zeigt Martina Meidinger anhand 17 ausgewählter ländlicher Gärten. Noch hat der Frühling nicht offiziell begonnen, aber wir wollen Ihnen hiermit schon einen kleinen Vorgeschmack geben, was uns in den nächsten Wochen blüht!
Frühling – keine andere Jahreszeit wird so sehnsuchtsvoll erwartet. Verewigt in unzähligen Liedern, Geschichte und Gedichten ist der Frühling nicht nur Jahreszeit, sondern auch Symbol für Jugend, Fruchtbarkeit und Neubeginn.
Auftakt zum Blütenreigen
Mit einer durchschnittlichen Dauer von rund einhundert Tagen ist der Frühling die längste aller Jahreszeiten. In diesem Garten wird er vom ersten Schneeglöckchen bis zur letzten Akeleiblüte hingebungsvoll zelebriert.
Die Blüten der Schneeglöckchen (Galanthus) läuten den Vorfrühling ein und schon bald gesellen sich die gelben Winterlinge (Eranthis hyemalis) dazu. Etwas später erscheinen die Märzenbecher (Leucojum vernum). Einen zarten und sehr kurzlebigen Flor steuern weiße und lila Krokusse bei. In dieser Zeit, die auf den ersten Blick sehr trist erscheint, stehen die meisten Sträucher noch ohne Laub da. Der Rasen trägt einen bräunlich-grauen Schleier und die Sonnenstrahlen erwärmen den froststarren Boden nur zaghaft. Umso mehr Entzücken verursachen die blühenden Kleinode, sobald sie ihre Köpfchen aus der Erde strecken. Vorfrühlingsblüher kann man gar nicht genug haben. „Wenn man sie in Ruhe lässt, werden es schnell mehr“, wissen die Gartenbesitzer.
Im Erstfrühling sind Tulpen in allen Variationen gefragt. Im Vorgarten und an anderen prominenten Plätzen stehen farbstarke Zuchtformen der wertvollen Frühlingsblumen. Im naturnahen Teil gibt es einen beeindruckenden Bestand von Wildtulpen. Wo vor kurzem noch die Winterlinge gelbe Inseln bildeten, ist die Fläche nun übersät mit den Blüten von Tulipa turkestanica, einer Wildart, die im Deutschen auch Gnomen-Tulpe genannt wird. Der Auftritt ihrer pergamentweißen Blüten mit der auffällig gelben Mitte währt nur kurz. Oft ist der überreiche Flor schon nach drei oder vier Tagen vorbei. Gleich danach erscheinen an derselben Stelle die Triebe des Straußen- oder Trichterfarns (Matteucia struthiopteris). Die Pflanzung ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man auf einer Fläche mit einer gut abgestimmten Folge von Austrieb und Einzug drei verschiedener Pflanzenarten ein in allen Phasen des Frühlings attraktives Gartenbild kreieren kann.
Im Vollfrühling ist der sogenannte Weiße Garten besonders attraktiv. Herzstück ist ein Laubengang, an dessen Metallbögen sich Glyzinen (Wisteria) empor schlingen. Durch den Laubengang führt ein mit Granit gepflasterter Weg hindurch. Als Blickfang steht am Ende des Weges eine verzierte Steinvase auf einem Sockel. Die Randbepflanzung des schmalen Pfades ist mit Funkien (Hosta) und Salomonssiegel (Polygonatum) sehr schattenverträglich gestaltet. Darüber schweben die Blütenkugeln des Riesen-Zierlauchs (Allium) in den weiß blühenden Sorten ‘Mount Everest’ und ‘Mont Blanc’. Durch die Verwendung verschiedener Sorten, die sich kaum vernehmbar, aber dennoch unterscheiden, wirkt die monochrome Pflanzung nicht langweilig.
Im sonnigeren Außenbereich des Durchgangs blüht die weiße Form der Jakobsleiter (Polemonium caeruleum ‘Album’), zusammen mit Prärielilie (Camassia) und Akelei, ebenfalls ausschließlich in weißen Sorten. Inspiriert ist dieser Gartenteil vom berühmten „White Garden“ des britischen Gartenjuwels Sissinghurst Castle.
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