Wer denkt, ein Backofen sei nur dafür gut, neben Klassikern wie Lasagne oder Auflauf ab und an mal altbekannte Kollegen wie Tiefkühlpizza, -baguette, oder Pommes damit zuzubereiten, hat anscheinend noch nie was von den Päckchen gehört, um die es sich in diesem Blog-Beitrag dreht….
Wir sprechen hier von einem runden Etwas, das – von oben bis unten fest zugeschnürt – einige Zeit im mollig warmen Backofen verbringt, und hier schon neugierig macht, wie sich diese Art der Zubereitung auf Geschmack und Geruch auswirkt. Die wohl beste Ausgangssituation für ein rundum gelungenes Mahl.
Beim anschließenden, vorsichtigen „Entblößen“ steigt dann innerhalb von Sekunden ein köstlicher Duft in die Nase und lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen, bevor es schließlich mit Genuss verspeist wird.
Eine wahre Fundgrube an solchen Rezepten findet ihr im neuen Callwey-Buch „In Hülle und Fülle“ von Sandra Schumann und Julia Schmidt.
Wie die Gerichte zubereitet werden, zeigen wir euch in Kurzform in diesem Beitrag:
Das Prinzip
Je nach Vorlieben bzw. aktuellen Gelüsten wird Obst, Gemüse, Fleisch oder Fisch in einem Päckchen zusammengeschnürt, um dann gut verschlossen im Backofen vor sich hinzugaren. Große Vorteile: Vitamine und Aroma bleiben wie beim Dampfgarer optimal erhalten. Es wird kaum oder kein Fett benötigt, was ihnen zusätzliche Attraktivität beschert. Und man spart sich zusätzliches Geschirr wie zum Beispiel eine Auflaufform etc.
Damit alle Zutaten im Päckchen zeitgleich gar sind, sollten ein paar Kleinigkeiten beachtet werden: Zutaten mit sehr unterschiedlichen Garzeiten sind für das Päckchen nicht besonders gut geeignet. Darüber hinaus werden generell die Zutaten, die doch etwas länger als andere brauchen, in kleinere Stücke geschnitten. Zutaten, die Röstaromen entwickeln sollen, haben es bei dieser Zubereitungsart schwer, dieses Ziel zu erreichen und sollten erst kurz vor Ende der Garzeit hinzugefügt werden.
Geeignete Hüllen
Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die leckeren Zutaten für den Garvorgang im Backofen zu präparieren:
• Backpapier – die Nummer Eins
Kennt jeder, hat jeder zuhause. Je nach Falttechnik benötigt man zum Zusammenhalten der Päckchen eventuell noch Küchengarn oder einen Tacker. Backpapier gibt es auch in Bio-Qualität.
• Pflanzenblätter – Zurück zu Mutter Natur!
Hier eignen sich z.B. Kohl-, Bananen- oder Salatblätter. Manchmal halten sie nicht ganz dicht, aber – auch nicht ganz unwichtig – die Verpackung kann mitgegessen werden, und der Müllberg bleibt klein. Der Umwelt zuliebe sollte man diese Verpackungsart auf jeden Fall auch mal ausprobieren.
• Yufka, Blätterteig & Co. – Verschmelzen garantiert!
Auch diese Verpackungen sind essbar und verursachen keinen zusätzlichen Müll. Im Gegenteil sogar: nach dem Backen sind sie fest mit der Hülle verbunden und landen hübsch als harmonische Einheit auf dem Teller. Getreu dem Motto: mittendrin, statt nur dabei.
• Reispapier – die hauchdünne Variante
Reispapier eignet sich für kalte, rohe Päckchen genauso wie für gedünstete, warme Varianten. Für die Verwendung im Backofen müssen die Papierchen zuvor in lauwarmes Wasser getaucht werden, da sie sonst schnell austrocknen.
Falttechnik
Die Päckchen werden je nach Vorliebe und Können verpackt. Alle Wege führen hier sprichwörtlich nach Rom. Ob Säckchen, Rolle oder Tasche – wichtig ist, dass die Päckchen möglichst fest verschlossen sind, damit keine wertvollen Inhaltsstoffe während des Garens verloren gehen.
Let`s do it!
Was sich schon in der Theorie sehr lecker anhört, soll nun natürlich auch ausprobiert werden. Wir präsentieren ein tolles Rezept aus dem Buch zum Nachmachen:
Feigen-Schafskäse-Päckchen mit Honig und Minze
FÜR 4 PERSONEN
Zubereitungszeit: 5 Min.
Koch-/Backzeit: 20–25 Min.
ZUTATEN:
- 225 g Feigen (ca. 7 kleine Feigen)
- 1 Schafsmilchkäse (150 g)
- 1 EL Haselnusskerne
- 2 EL Honig
- 3 Stängel Minze
- 1 Bogen Backpapier
ZUBEREITUNG:
1. Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
2. Die Feigen waschen, ihre Stielansätze abschneiden und kreuzförmig ca. 1 cm tief einschneiden. Den Schafsmilchkäse in die Mitte des Backpapiers legen und die Feigen darum herum verteilen.
3. Die Haselnüsse grob hacken und über Käse und Feigen streuen. Mit Honig beträufeln. Das Backpapier zu einem Bonbon zusammenfalten und im Ofen (Mitte) 20–25 Minuten backen.
4. Die Minze waschen, trocken schütteln und grob hacken. Das Käsepäckchen öffnen und mit der frischen Minze servieren.
GUTEN APPETIT!
Fazit
Die Päckchen eignen sich freilich nicht nur für ein Dinner for One/Two. Auch bei Geburtstagsfeiern werden eure Gäste Augen machen, wenn diese Augenweiden serviert werden – das Auge isst schließlich immer besonders mit.
Sandra Schumann und Julia Schmidt präsentieren mit ihrem neuen Kochbuch einen Augenschmaus nach dem Anderen. Praktisch: Die Rezepte sind nach Jahreszeiten geordnet, was dem gesamten Buch einen einheitlichen roten Faden verleiht und zur jeweiligen Saison schnell passende Rezepte liefert. Die Motivation, diese selbst auszuprobieren, steigt beim Durchblättern mit jeder Seite, vielleicht auch deshalb, weil die Zubereitungsart für viele Hobbyköche /-innen noch neu ist.
Was verhüllt ist, will ausgepackt werden – Euch (und euren Gästen) viel Spaß beim Ausprobieren, Riechen und anschließendem Genießen!!!
FOTOCREDIT: alle Fotos von Julia Schmidt/JUNI
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