Gelb macht mobil

Warum blühen eigentlich früh im Jahr so viele Blumen gelb? Krokusse, Winterlinge, Primeln, Forsythien und Osterglocken – der Garten wirkt im Frühling wie ein gelbes Blütenmeer. Klar, Gelb ist fröhlich, frisch und macht gute Laune. Aber den Pflanzen dürfte das recht egal sein. Jedenfalls fällt der Gelb-Aspekt stark auf, wenn man den Blick durch den Garten schweifen lässt. Vor allem, solange das Grün der Blätter noch auf sich warten lässt …

gelbe Blumen im Garten

Gelb hat einen hohen Symbolwert. Es steht für das Licht der Sonne und auch für gutes Gedeihen. Es steckt also viel positive Kraft dahinter. Vor allem aber ist Gelb sehr plakativ und farbenprächtige Blüten sind natürlich ein schöner Anblick. Aber es kann nur ein willkommener Nebeneffekt sein, den die Pflanzen damit bezwecken.

Sträucher im Garten

Eigentlich geht es um etwas ganz anderes: Besucher anzulocken. Tierische Besucher. Insekten, um genau zu sein. Die ziehen gelbe Blumen geradezu magisch an. Und das ist auch nötig, denn im Vorfrühling sind Blüten noch genauso spärlich wie umher fliegende Insekten auf der Suche nach Nektar. Werbung für die eigene Sache wirkt in solch einer Situation nur, wenn sie weithin sichtbar ist. Und das tut sie glücklicherweise, solange das Laub an den Bäumen noch fehlt. Die Signalfarbe Gelb weist den Insekten schon vom weitem den Weg. Später im Frühling wenn das Blätterdach geschlossen ist zeigen sich auch die anderen Blütenfarben. Aber dann haben die Gelbblüher schon längst die Gunst der Stunde genutzt.