Experiment zuckerfrei: Unsere Top Tipps

Die Callwey Redaktion fastet: 46 Tage ohne Zucker

Das alljährliche „Osterkorbkoma” beginnt mit dem Ende der Fastenzeit. Auch österliche Bußzeit genannt, dienten diese 40 Tage ursprünglich der Besinnung und des Glaubens. Heute wird sie meist als Anlass genutzt, die eigenen Grenzen auszutesten und/oder einen gesünderen Lebensstil auszuprobieren. Im Teufelskreis des Konsums, in dem wir uns so wohlfühlen, fällt es uns oft schwer auf die kleinen Sünden des Alltags zu verzichten. Fleisch, Alkohol, Zigaretten oder soziale Netzwerke sind darum immer beliebtere Fastenobjekte.

Auch wir in der Callwey Redaktion haben beschlossen, den Versuch zu wagen und zu fasten. Doch welchem unserer Laster sollte es an den Kragen gehen? Im englischen so passend guilty pleasures genannt, musste es diese perfekte Kombination aus Schuld und Genuss sein. Und weil wir alle bekennende „Schleckermäuler” sind, stand schnell fest: Zucker adieu! Wie wir die 46 Tage zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag (wenn auch nicht ganz schmerzfrei) überstanden haben und mit welchen Tipps auch Sie den Selbstversuch wagen können, zeigen wir Ihnen hier.

1. Grenzen setzen

Bevor Sie den „bösen Zucker” gänzlich aus ihrem Speiseplan verbannen, legen Sie fest, was erlaubt ist und was nicht. Seien Sie ehrlich zu sich selbst und überschätzen Sie Ihr Durchhaltevermögen nicht, sonst könnte das Experiment, begleitet von Heißhungerattacken und schlechter Laune, ein jähes Ende nehmen. Uns war klar, dass ein absoluter Verzicht für’s Erste zu viel verlangt ist. Deshalb der Kompromiss: natürlicher Zucker, enthalten in Honig, Obst und Co., ist erlaubt, raffinierter Zucker nicht. Welche Zuckerarten Sie in Ihre Ernährung integrieren möchten, bleibt Ihnen selbst überlassen.

2. Fasten ist ein Teamsport

Redakteurin Bettina Lehmann findet, ein solches Projekt lässt sich am einfachsten in der Gruppe schaffen: „Das spornt an und macht einfach mehr Laune!” Also: Suchen Sie sich Leidensgenossen. Dafür eignen sich am besten Arbeitskollegen, denn mit Ihnen verbringt man die meiste Zeit und auch die meisten nachmittäglichen Kaffeepausen.

3. Auf der Suche nach Alternativen

Natürlich muss die Naschkatze, die in jedem von uns schlummert (oder eher hellwach die Krallen ausfährt?) nicht gänzlich vernachlässigt werden. Für den Snack zwischendurch hat Redakteurin Raffaela Reif einen Tipp: „Gut sortierte Supermärkte und Drogerien bieten wunderbare Alternativen zu Schokolade & Co an. Unser Favorit: Honig-Reiswaffeln!” Auch Dattel-Riegel, natürliche Erdnussbutter und Nüsse halfen uns durch so manches Nachmittagstief. Genauso dieses Rezept aus Rap Kitchen:

Kokospralinen
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Zutaten (für 10-20 kleine Pralinen):

  • 40 g gepuffter Amaranth
  • 60 g helles oder dunkles Mandelmus
  • 100 g Kokoscreme
  • 30 g Agavensirup oder -dicksaft
  • Kokosraspel (nach Belieben)

Zubereitung:

Den gepufften Amaranth mit dem Mandelmus, der Kokoscreme und dem Agavensirup mit einer Gabel oder einem kleinen Messer in einer Schüssel einer einheitlichen Masse verrühren. Eventuell muss die Kokoscreme vorher in einem Wasserbad etwas erwärmt werden, damit die Masse mischbar wird.

Die verrührte Masse mit den Händen zu etwa 10 bis 20 kleinen Kugeln formen und in den Kokosraspeln wenden. Für mindestens 60 Minuten in den Kühlschrank stellen, damit die Kugeln fest werden.

Tipp: Mit hellem anstatt dunklem Mandelmus wird der Geschmack der Pralinen noch leichter und feiner.

4. Frühstücken wie ein König

Sie wollen den Tag ohne Zucker überstehen? Frühstücken Sie genug und ausgewogen um Heißhungerattacken zu vermeiden. Dieses Rezept aus Easy Peasy hält Sie bis zur Mittagspause satt:

Erdbeermund
erdbeermund-finale

Zutaten (für 1 Person):

  • 1 1/2 EL Kokosblütenzucker
  • 12 g gefriergetrocknete Bio-Erdbeeren
  • 1 EL Honig-Quinoa-Pops
  • 50 g kleine Haferflocken
  • 175 ml Mandelmilch

Zubereitung:

Kokosblütenzucker mit 100 ml Wasser in einem kleinen Topf aufkochen, dann Erdbeeren einrühren (5 Stück vorher zum Garnieren bereitlegen) und etwas einkochen. Mandelmilch in einer Pfanne aufkochen, dann Haferflocken einrühren, Pfanne sofort vom Herd nehmen, Deckel auflegen und Haferflocken ca. 5 Minuten ziehen lassen. Die Haferflocken in einer kleinen Schüssel anrichten, die Erdbeersauce darübergießen und als Garnitur die restlichen Erdbeeren und die Honig-Quinoa-Pops aufstreuen.

Mein Tipp: Dieses Frühstück schmeckt kalt genauso gut. Anstatt die Haferflocken in der Milch zu kochen, kann man die zusammengemischten Zutaten auch einfach über Nacht in einem Marmeladeglas in den Kühlschrank stellen und die Overnight Oats morgens „on the go” genießen.

5. Ausnahmen bestätigen die Regel

Last but not least: Seien Sie nicht zu streng zu sich selbst! Ein Leben ohne Zucker ist ja schön und gut, aber wenn Sie Omas Sonntagskuchen einmal nicht widerstehen können, geht die Welt auch nicht unter.

Darum das Fazit unseres Experiments zuckerfrei: die Balance macht’s.

 

Fotos: Emil Levy Z. Schramm / Rap Kitchen, Joerg Lehmann / Easy Peasy