Brick Award 2016

 

Im ehrwürdigen Sendesaal des Funkhauses war die Spannung spürbar als es an die Verleihung der Sieger ging. Zum siebten Mal wurde der Brick Award verliehen und die wegweisenden Architekturprojekte des Jahres ausgezeichnet. Mehr als 600 Projekte aus 55 Ländern wurden zum diesjährigen Wettbewerb eingereicht. 50 Projekte aus 24 Ländern kamen in die engere Wahl für die abschließende Jurysitzung. Der Award ist mit einem Preisgeld von insgesamt € 31.500 in fünf Kategorien dotiert. 2016 wurde er in den folgenden Kategorien vergeben: Residential Use, Public Use, Re-Use, Urban Infill und Special Solution.

Building 2226 Lustenau, Austria

Gleich zwei Projekte wurden dieses Jahr mit einem Grand Prize ausgezeichnet. Einer dieser Preise ging an das Bürogebäude 2226 des Architekten Prof. Dietmar Eberle. Das Hauptmerkmal des Projekts liegt in seinem Energiekonzept. Das gesamte Gebäude kommt ohne Belüftung, ohne Klimatechnik, ohne Heizung aus. Der Name weist bereits auf die vorherrschende Raumtemperatur hin, die sich ganzjährig zwischen 22 und 26 Grad Celsius bewegt. All dies wird durch massive 76 cm dicke Ziegelwände ermöglicht. Die einzigen Energiequellen sind die Abwärme von Menschen, Computern und Lampen. Dieser revolutionäre Ansatz überzeugte zugleich auch in der Kategorie Special Solution.

Termiten waren die Inspiration des Siegerprojektes aus Vietnam, in der Kategorie Residential Use. Der Name Termitary House beschreibt den Grundriss des Gebäudes, der dem Bauplan eines Termitenhügels gleicht, in dem alle Gänge, Galerien und Räume in einem zentral gelegenen Hauptraum zusammenkommen. Um den extremen klimatischen Bedingungen des tropischen Monsunklimas zu trotzen, entschieden sich die Architekten Tropcial Space, das Wohnhaus vollständig aus Ziegel zu erbauen.

Termitary House, Vietnam
Termitary House könnte als Prototyp für kostengünstigen Wohnraum in tropischen Regionen dienen.

 

Das Auditorium des Gesundheitszentrum AZ Groeninge in Belgien ist Gewinner der Kategorie Public Use. Während das Hauptgebäude traditionell gestaltet ist, wurde für das neue Auditorium ein gegensätzlicher Baukörper entwickelt. Es scheint im abschüssigen Gelände zu versinken, wobei es auf einer Seite über den Rand hinausragt. Raue Ziegel umhüllen die gebogene Fassade. „Die Ziegel wurden vertikal verlegt, um die bandartige Rundung des Gebäudes zu betonen”, erläutert Architekt Bert Dehullu.

Auditorium AZ Groeninge Vzw, Belgium
Die Außenansicht des AZ Groenige erscheint aus der Ferne wie ein Pixelbild, das sich erst beim Näherkommen in einzelne Ziegelformate auflöst.

„Ich bin beeindruckt von der Qualität und Internationalität der diesjährigen Einreichungen. Sie zeigen, wie durch maßgeschneiderte Architekturkonzepte einzigartige und zukunftsweisende Projekte entstehen – auch unter extremen klimatischen oder räumlichen Bedingungen. Die innovativen Siegerprojekte unterstreichen damit die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Baustoffs Ziegel“, kommentiert Heimo Scheuch, CEO Wienerberger AG.

Wienerberger ist Weltmarktführer in der Ziegelproduktion mit weltweit über 200 Produktionsstandorten. Der Wienerberger Brick Award ist ein bedeutender Architekturpreis, der innovative Ziegelbauten von internationaler Qualität würdigt. Auf 256 Seiten und mit mehr als 300 Farbaufnahmen und Plänen präsentiert „Brick’16“ die sechs Preisträger sowie weitere 44 herausragende Ziegelbauten.