Preisgekrönter Stahlbau
Stahl – seit der industriellen Revolution, als der Siegeszug dieses Allroundmaterials begann, ist er auch als Baustoff nicht mehr wegzudenken. Weit gespannte Brücken, großräumige Industriehallen, moderne Hochhäuser – ohne Stahl alles undenkbar. Das bauforumstahl e. V. würdigt mit dem “Preis des Deutschen Stahlbaues”, einem der ältesten und angesehensten Architekturwettbewerbe Deutschlands, mittlerweile seit 1972 alle zwei Jahre die architektonischen Leistungen auf dem Gebiet des Hochbaus, bei dem die Möglichkeiten des Werkstoffs Stahl in herausragender Weise genutzt und gestalterisch zum Ausdruck gebracht werden.
Heuer trafen rund 800 Entscheider und Experten der Stahlbaubranche zum 38. Deutschen Stahlbautag in Würzburg zusammen um zukunftweisende Themen zu besprechen und die Auszeichnungen des Deutschen Stahlbaues 2016 zu verleihen. Insgesamt wurden neben dem traditionsreichen “Preis des deutschen Stahlbaues” disziplinübergreifend drei weitere Preise verliehen: Der “Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues 2015”, der “Förderpreis des Deutschen Stahlbaues 2016” sowie der “Sonderpreis für nachhaltiges Bauen des Bundesministeriums für Umwelt, Bauen und Reaktorsicherheit (BMUB)”. Gewinner des “Preis des Deutschen Stahlbaues 2016” ist das Serviceteilecenter der Rational AG in Landsberg am Lech des Münchner Büros Ackermann Architekten. Die einfache und klare Architektursprache, die konsequent aus den betriebsfunktionalen Abläufen entwickelt und zu einem spannungsvollen, ästhetischen Ganzen gefügt ist, beeindruckte die Experten-Jury nachhaltig.
Der BMUB-Sonderpreis geht 2016 erneut an kister scheithauer gross architekten und stadtplaner für die Wiederbelebung des Gerling-Hochhauses in Köln. Der wunderbar umnutzbare Entwurf der Nachkriegsmoderne ist Ausgangspunkt für eine sensible technisch-gestalterische Erneuerung, die Wohnraum schafft. Gleichzeitig ist die Reaktivierung dieses denkmalgeschützten Gebäudes ein Beispiel für positive Nachhaltigkeit im Bauen.
Dass ausgezeichneter Stahlbau neben guter Architektur auch genialer Ingenieure bedarf, ist selbstredend – der Ingenieurpreis feiert eben diese. In der Kategorie Hochbau ging der Preis 2015 an Mike Schlaich vom Büro schlaich bergermann partner für die Überdachung vor dem KundenCenter der VW-Autostadt in Wolfsburg. Das minimalistische Ingenieurbauwerk, bei dem sich Membran und Seile mit dem Stahlbau ideal ergänzen, wirkt fast schwerelos. In der Kategorie Brückenbau ging der Ingenieurpreis an Max Bögl Stahl- und Anlagenbau für die automatisierte Fertigung und die spektakuläre Baulogistik der Sundsvall-Brücke in Schweden.
Die Stars von morgen sucht der Förderpreis des Deutschen Stahlbaues. In der 22. Auflage ging dieser an ein gemischtes Studierenden-Team von UdK und TU Berlin: Architekten und Ingenieure bauen zusammen Brücken. Der erstmals vergebene DASt-Forschungspreis bringt die Innovationskraft der Stahlbaubranche ins Rampenlicht. Den Auftakt macht eine Arbeit zum Brandschutz von Zuggliedern an der Leibniz Universität Hannover.
Richtungsweisende Stahlbautrends vereint in einem Buch
Die im Callwey Verlag erscheinende Publikation “Ausgezeichneter Stahlbau 2016” fasst zum ersten Mal die wichtigsten Auszeichnungen der Stahlbaubranche zusammen. In Summe stellt das Kompendium 59 ausgezeichnete Projekte vor. Ob Brücken, Hallen, Einkaufszentren, Bildungsstätten oder Wohnungen – das Hightech-Material Stahl kommt in allen Bereichen zum Einsatz. Anhand herausragender Architekturfotografie sowie professioneller Pläne und stahlbauspezifischer Texte werden die aktuell spektakulärsten Projekte vorgestellt. Der Ausgezeichnete Stahlbau 2016 macht nicht nur die Bedeutung von Architektur in unserer Gesellschaft deutlich, er zeigt auch, dass Stahl immer wieder Ideengeber ist für innovative, intelligente und zudem schön gestaltete Bauwerke ist.
