Wenn sie an bunte Gartenschönheit denken, fallen den meisten Menschen sofort Blüten ein, der romantische Zauber der Rosen oder die duftende Verführung des Flieders. Doch haben Sie schon einmal die Schönheit eines Gemüsegartens entdeckt? Kennen Sie die Grazie, die Bohnen, Fenchel und Gurken ausstrahlen? Die Verlockung, wenn Tomaten reif und prall an den Sträuchern leuchten? Durch einen Gemüsegarten zu streifen, ist Genuss pur – und das nicht nur in kulinarischer Hinsicht. Beim Anblick der Fülle öffnet sich das Gärtnerherz. Hier, direkt neben dem Beet mit knackig frischem Salat und dem rankenden Kürbis, sind Sie der Natur ganz nah. Sie sind Teil des Lebens mit seinem Wachsen, dem Reifen, Ernten und der Neuerstehung aus den Samen. Es ist ein ganz besonderer Zauber, der dort gewirkt hat.
Vielfalt ist der Schlüssel zum Genuss
Wecken Sie den Gartenzauber, indem Sie die ganze Bandbreite des Gemüseangebots nutzen. Natürlich sind die klassischen Elemente wichtig, aber es macht Spaß, auch einmal etwas Neues auszuprobieren. Wobei Neues gerade in den letzten Jahren nicht die Züchtung neuer Sorten bedeutet, sondern die Wiederentdeckung alter Gemüsearten und -sorten.
Alte Schätze neu entdecken
Ob Bohnen, Chili, Fenchel, Gurken, Karotten, Kartoffeln, Kohlarten, Knoblauch, Paprika, Radieschen, Rettich, Rhabarber, Salate, Sellerie, Spinat, Tomaten, Zucchini oder Zwiebeln, jedes dieser Gemüse bringt viele wertvolle Inhaltsstoffe und ein besonderes Aroma mit sich. Jahrzehntelang wurden die Sorten auf Resistenzen, gute Ernteergebnisse und einfache Handhabung hin gezüchtet. Dabei blieben die Vielfalt und leider oft auch wertvolle Inhaltsstoffe auf der Strecke. Das Gemüse wurde immer einheitlicher in Aussehen und Geschmack. Doch damit ist nun Schluss. Der Trend geht mittlerweile wieder zu mehr Vielfalt im Gemüsegarten. Genauso wie das Gärtnern nicht mehr notwendiger Alltag, sonder geliebtes Hobby ist, nehmen heute viele Gärtner eine vielleicht etwas kleinere Ernte in Kauf, um dafür die ganze Wundertüte des Gemüsereichtums zu erleben. Das ist eine neue Lebendigkeit, die den Gärten und uns Menschen sehr gut bekommt. Genussfrisch auf den Tisch – es gibt nichts Besseres als frisch geerntetes Gemüse vom eigenen Beet. Kurz vor dem Kochen mal eben im Garten die Zutaten ernten, das ist wahres Gärtnerglück.
Gartenformen – klassisch oder fantasievoll
Klassische Gemüsegärten werden mit einem Hauptweg angelegt, um den sich lange rechteckige Beete gruppieren. Doch das ist nur eine von vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Natürlich sind rechteckige Beete praktisch für die Bearbeitung, aber auch wenn es vielleicht ein bisschen umständlicher ist, lohnt es sich, einmal über andere Gestaltungsformen nachzudenken. Sie könnten Ihrem Gemüsegarten ein Zentrum geben, in dessen Mitte Blumen gedeihen oder vielleicht sogar ein kleiner Sitzplatz auf Sie wartet. Um diese Mitte herum könnten die Beete strahlenförmig verlaufen und, mit wachsendem Abstand, breiter werden. Der Mehraufwand ist minimal, der Lustgewinn dafür enorm. Sie werden in den Gärtnerpausen vom Zentrum des Gartens aus gemütlich die Fortschritte von Kohl und Co. bewundern können. So sind Arbeit und Genuss nicht getrennt, sondern eng miteinander verzahnt. Das ist zeitgemäßes Gärtnern.
Besondere Partnerschaften – Mischkulturen
Beet für Beet, Gemüse für Gemüse anzupflanzen, ist eine Art, einen Gemüsegarten zu gestalten. Doch oft können Pflanzen sich gegenseitig stärken, schützen und auf die eine oder andere Weise guttun. Und für den Betrachter ist es ein reines Vergnügen, wenn sein Blick über die bunte Gesellschaft im Beet streift. Natürlich muss man neben den Partnerschaftsvorlieben auch die Fruchtfolge und die Standortansprüche der einzelnen Gemüsearten beachten. Grüne Bohnen, Gurke, Karotte, Kohlrabi, Kopfsalat und Spinat passen gut zusammen. Zwischen dem Gemüse fühlt sich die Studentenblume (Tagetes) sehr wohl. Sie bietet neben den schönen Blüten gleichzeitig auch einen gewissen Schneckenschutz, wenn man sie um die Bohnen herum pflanzt. Zwiebeln und Karotten sind prima Partner. Die Zwiebeln schützen die Karotten vor der Möhrenfliege und die Möhren ihrerseits die Zwiebeln vor der Zwiebelfliege. Eine ungünstige Kombination hingegen sind die beiden Nachtschattengewächse Tomate und Kartoffel, die besser nicht nebeneinander angebaut werden sollten. Zwiebeln sind in der Partnerwahl etwas eigen: Bohnen, Erbsen, Kohl, Radieschen, Rettich und Spinat mögen sie nicht.
Wofür auch immer Sie sich entscheiden: Im Schatten der Bäume zu sitzen und dem Gemüse beim Wachsen zuzusehen – das ist wahres Gärtnerglück! Viel Freude und Entspannung also beim Anbauen und Ernten!
Weitere Anregungen für den Gemüsegarten und die schönsten Gartenideen für Körper und Geist finden Sie in Ein Garten für die Seele!