Und fertig ist die Laube

 

von Jana Henschel

“Garden Girls”: Wie die Produktion wirklich aussah

Das war ein ganz schön verrückter Sommer! Wenn Freunde uns vergangenes Jahr fragten, ob wir am Wochenende zum Grillen kommen, hörten sie monatelang nur diesen einen Satz: „Leider nicht, da muss ich arbeiten…“ Normalerweise hat man bei solchen Ansagen ja wenigstens einen mitleidigen Seufzer sicher. Bei uns lief das anders. Unsere Freunde erwiderten nur: „Wieder fürs Gartenbuch? Cool, viel Spaß!“ Mir schien, viele stellten sich unseren Job etwas einfach vor. Wahrscheinlich sahen sie uns nur in der Hängematte liegen, die nackten Füße baumelten im Gras, während man uns eingezuckerte Erdbeeren oder Gurken-Lassi reichte. Zwischendurch zwei, drei Fotos, ein kleines Gespräch – fertig war die Laube. Was offenbar keiner ahnte: Die Realität sah ein wenig anders aus.

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Janine hat in ihren Schrebergarten in Berlin zum Grillen eingeladen
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Das Lichterkette mit Beton-Füßen-DIY in Dagmars Garten wird optimal in Szene gesetzt

20 tolle Schrebergärtnerinnen in einem Buch 

Das fing schon bei der Recherche für unser Schrebergartenbuch an. Wie man sympathische Frauen mit stylischen Lauben und interessanten Gärten findet? Ich sag mal so: Indem man auf jeder U-Bahn-Fahrt, bei jedem Frühstück oder in jeder Wartezimmer-Pause im Netz wühlt. Kein Tag ohne Telefonate mit Schrebergartenvereinen und anderen Gartenfreunden verstreichen lässt. Jedem Hinweis pflanzfreudiger Bekannter nachgeht. Monatelang! Als endlich 20 Adressen auf der Liste standen, wollten Ulli und ich nur noch eines: Los! Und so begann Ende April 2017 endlich Phase zwei unseres Buchprojektes. Ab nun an sollten wir fünf Monate lang täglich Wetter-Apps checken, Worst-Case-Pläne schmieden („Was machen wir, wenn es regnet?“) und nahezu jeden Freitag oder Samstag den Rucksack packen, Brote schmieren und den Ehemann fragen, ob er am Wochenende nicht den Rasen im eigenen Garten mähen könne, wir seien ja wieder unterwegs…

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Jana und Silvia sprechen über das Laubenglück in Zürich
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Claudia posiert mit ihrem Hund in ihrem traumhaften Schrebergarten

Wir reisten 10.282 Kilometer – durch drei Länder

Wir kamen ganz schön rum! Unsere Route führte durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Wir legten 10.282 Kilometer mit Bahn, Flugzeug und Auto zurück. Um jedes Mal bis zu zwölf Stunden in einem Garten zu produzieren. Wir wollten ja die schönste Geschichte erfahren, das beste Licht einfangen, jede Parzelle optimal inszenieren. Wenn wir abends mit sonnencremeverschmierten Gesichtern und Mückensticken im Bein aus den Gärten kamen, waren wir platt. Besonders nach unserem ersten Einsatz in Graz. Als wir dort ankamen, stand ein ungenutztes Trampolin im Garten und verschandelte jedes Bild. Drei Frauen, kein Werkzeug und verdammt kalte Hände – wir konnten kaum aufhören zu lachen. Aber als wir das Riesending abmontiert hatten, wussten wir: Dieses Projekt wird gelingen!

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Im Interview mit der Autorin, erzählt Bernadett von ihrem Laubenglück
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Das Autorenteam Ulrike Schacht und Jana Henschel

20 Traumlauben, 20 Gartenparadiese, 20 tolle DIY´s – und 20 leckere Rezepte

Und das tat es – in vielerlei Hinsicht. Egal, wohin wir in diesem verregneten Sommer reisten: Für uns schien überall die Sonne. Und dieser Job war ein echtes Privileg. Wir lernten nicht nur 20 superliebe Frauen kennen. Wir durften auch 20 private Oasen durchstreifen, in jede Ecke von 20 hübschen Lauben gucken, 20 tolle DIY-Ideen mitbasteln, 20 Super-Rezepte kosten (alle total lecker!). Jedes Mal neugierig fragen: „Wo hast du diese Wahnsinnstischdecke gekauft? Von welcher Firma sind die Gartenstühle? Und wie heißt diese Blume hier?“ Es war ja schließlich pure Recherche…

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Die Mädels unterstützen Fotografin Ulrike im Garten von Anna
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Jana Henschel in ihrem Lieblingsschrebergarten

Ein dickes Danke an unsere “Garden Girls”

Es hat unser Herz erwärmt, wie liebevoll alle Garden Girls sich auf unseren Besuch vorbereiteten. Danke Anna, dass du die Apfeltarte zweimal gebacken hat, mit Schale sah sie am besten aus! Danke Janine, dass du so toll für die Party dekoriert hast. Danke Juliane, dass du extra die Campingtoilette angeschafft hast (das wäre sonst eng geworden). Danke Anka fürs Streichen. Danke Elisa für den heißen Tee, als wir den Regenschauer überbrücken mussten. Danke Claudia für den Ableger vom Bärlauch, der in Hamburg verdammt gut angewachsen ist. Ach, wir können euch gar nicht alle aufzählen…

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Die Kommode wird perfekt in Szene gesetzt
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Ulrike geht mit Anka und ihrem Freund in der Lübecker Laube die geshooteten Fotos durch

Ein Gartenbuch zu machen ist wirklich toll

Aber um es kurz zu machen: Unsere Freunde hatten schon recht. Es war nicht nur harte Arbeit – es war auch ein großes Vergnügen, für das unser eigener Sommer da draufging. Ein Gartenbuch zu machen ist wirklich toll! Und wenn wir uns das Ergebnis heute angucken, finden wir: Jeder einzelne Tag unterwegs hat sich wirklich gelohnt.

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Bitte lächeln, Silvia!
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Fotoshooting bei schönstem Sommerwetter in Bernadetts Laube in Berlin

Und jetzt seid ihr dran

Jetzt interessiert uns natürlich brennend: Wie gefällt euch unser Buch? Welche Idee mögt ihr am meisten? Was kocht oder bastelt ihr als Erstes nach? Und wie sieht es in eurem eigenen Schrebergarten aus? Wir freuen uns, wenn ihr uns auf Facebook besucht und uns davon erzählt: www.facebook.de/GardenGirlsBuch. Aber jetzt wünschen wir euch erst einmal ganz viel Spaß beim Blättern und Lesen!