Die Woche der Schweiz

Nein, nein, so ist es nun auch wieder nicht! Dass die Schweiz Schwerpunktland auf der Leipziger Buchmesse ist (13.-16. März), hat nichts mit dem Erscheinen des Gartenreiseführer Schweiz zu tun. Obwohl – passen würde es. Denn was Autorin Sarah Fasolin zusammengetragen hat, kann sich wahrlich sehen lassen. Ein Blick ins Buch belegt – die Schweiz ist ein Gartenland. Und darf gern in einem Atemzug genannt werden mit England, den Niederlanden oder Deutschland.

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Klostergarten Wettingen, Aargau - die Anlage existiert bereits seit 700 Jahren
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Schlosspark Arenenberg im Thurgau, ein von Napoleon III. im 19. Jh. angelegter Park

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Welch eine Lage! Blick in den Privatgarten Benz-Sommer am Greyerzersee, Freiburg

Ein halbes Jahr lang ist die Gartenjournalistin Sarah Fasolin 2013 durch die Schweiz gereist, um rund 380 Gärten zu begutachten. Schlussendlich fanden rund 300 Aufnahmen in den Führer. Öffentliche Gärten, Parks und vor allem viele, viele Privatgärten – 40-20-40 ist der prozentuale Anteil. Alle also sind zu besichtigen. Wie bei der Topographie nicht anders zu erwarten, besticht die Gartenlandschaft  in der Schweiz durch starke Gegensätze, was extrem reizvolle und spannende Entdeckungen verspricht. Auf kleinem Raum ist eine große landschaftliche, kulturelle und klimatische Vielfalt zu finden – dies wirkt sich immer auch auf die Gartenkultur aus. Der im Tessin oftmals saure Boden und die warmen Temperaturen lassen Kamelien und Rhododendren gedeihen wie nirgendwo sonst in der Schweiz. Im Appenzellerland trifft man auf viele Kräutergärten. In Graubünden, einem Bergkanton, staunt man ob dem großen Erbe an Barockgärten. Und findet dort nach Dieter Kienast die Urform des Gartens …

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Der Bauerngarten in Bivio, Graubünden, auf rund 1800 m.ü.M gelegen, Sinnbild für die Urform des Gartens

 

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Die Waldkathedrale Beromünster, Luzern, wurde 2008 unter kantonalen Denkmalschutz gestellt

 

Kein Wunder also, dass auch in der Schweiz die “Offenen Gartenpforten” Jahr für Jahr größeren Zulauf registrieren. Wie übrigens auch die Giardina, die zentrale Gartenmesse der Schweiz, die passenderweise diesen Mittwoch ihre Pforten öffnet (12.-16. März). Neben einer Reise durch die Schweizer Gartenlandschaft empfehlen wir auch den Besuch einer Lesung mit Sarah Fasolin. Ganz klar – wer ein halbes Jahr lang Gärten bereist und folglich auf ganz unterschiedliche Gartenfreunde trifft, der hat viel zu erzählen. Den Auftakt macht sie, ebenfalls diesen Mittwoch, in Bern; alle Informationen dazu auf Sarah Fasolins Homepage.