Das Auge isst mit

Wer hätte das gedacht?! Eine der ersten Adressen Berlins für feines Essen nutzt eine alte Industriebrache – und damit eine Kulisse, die wie für einen Film gemacht scheint. Offen liegende Stahlträger, Beton-Fußboden im Wechsel mit rostigen Metallplatten, Wasserrohre, Emporen.

Eingang
Das Bötzow-Gebäude von außen, in Sichtweite zum Alex
Schild
Hier wurde früher Bier gebraut - das Restaurant hat seinen ganz eigenen Charme

Tim Raues neuestes Restaurant La soupe populaire hat sein Zuhause gefunden in den alten Gemäuern der Bötzow Brauerei – und stellte für uns den willkommene Rahmen dar, um die Neuerscheinung Filmrezepte der Öffentlichkeit vorzustellen.

Tische
Puristisch-schlicht, dafür auf der Empore - das Ambiente ist unverwechselbar

Thomas Struck und Karin Laudenbach baten 13 Sterneköche um Menüvorschläge zu 25 der schönsten kulinarischen Filme. Mit dabei Michael Lohse, Léa Linster, Michael Kempf, Andoni Aduriz, Johannes King, Sonja Frühsammer und Michael Hoffmann.

Früh_Hoff
Thomas Struck im Gespräch mit Sonja Frühsammer und Michael Hoffmann

Und natürlich der “Gastgeber”, Tim Raue. Er hat für das Buch die Filme Sideways, Food, Inc. und Eat Drink Man Woman “bekocht”. Daraus ergab sich auch die Menüfolge für den Abend:

Eintopf von Kürbis, Möhre undIngwer mit weißen Bohnen (zu Food, Inc.)

Gedämpfter Kabeljau, Sojasud, Pak Choi mit Zitronenschale (zu Eat Drink Man Woman)

Schließlich servierte Tim Raue noch seine beiden Klassiker, die Königsberger Klopse und den Bienenstich.

Lehmann_Raue
Also, wie ging das jetzt nochmal mit dem Bienenstich? Jörg Lehmann, Foodfotograf des Buches, im Gespräch mit Tim Raue (r.)
Biene
Tim Raues schon legänderer Bienenstich

Idee bei all dem, nicht etwas aus den Filmen nachzukochen, sondern den jeweiligen Film kulinarisch zu interpretieren. Voraussetzung dafür: Zeit, Timing und angemessene Darstellung. Was auch der Abend auf seine eigene Weise bestätigt hat: Zeit für gute Gespräche; gelungenes Timing durch die Ansetzung nach der Oscar-Nacht; und schließlich die angemessene Darstellung. Und zwar nicht nur durch das, was auf dem Teller feinst angerichtet serviert wird. Sondern im La soupe populaire auch durch das Interieur.