Blumenmalerinnen

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„Nenn dies nicht Kunst, nenn es Leben“, sagte einmal Rachel Ruysch (1664-1750). Ihre Blumenbilder entstanden in einer Zeit, in der Sträuße ein Vermögen wert waren und sich diesen Wohlstand nur die aller Reichsten leisten konnten. Um sie nicht der Vergänglichkeit zu überlassen, begann sie, ihre Schönheit in Öl festzuhalten. Blumen für die Ewigkeit sollten es sein. Sie als Motiv der Malerei zu machen, ist heutzutage allerdings nahezu verpönt, wie Claire Basler ihren „einsamen Weg ins Leben“ beschreibt. Trotz eines beschwerlichen Weges zu ihrer beruflichen Destination ist das künstlerische Schaffen der dreifachen Mutter eng mit der botanischen Natur verbunden.

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Die Französin, die in einem Schloss in der Auvergne lebt, richtete ihr Atelier in einer ehemaligen Orangerie ein. Im Herzen Frankreichs und weit weg von Paris suchte sie sich einen neuen Schaffensort. Im Laufe der Zeit habe sich ihre Malerei dadurch verändert, stellt sie fest. Sie sei weniger barock, durchsetzt von einer Leichtigkeit, die selbst den Wind in der Blumenlandschaft auf den großformatigen Ölgemälden einfinge. “Meine Malerei ist tiefer geworden, ausdrucksstärker, denn mein Empfinden für die Natur ist gewachsen”, erklärt Claire Basler. Mittlerweile pflegt sie ihren eigenen Garten, beobachtet ausgiebig das Wiegen der Blumen im Wind, ihr Recken nach der Sonne.

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Während sich Claire Basler sozusagen auf bewegte botanische Kunst konzentriert, setzen andere Blumenmalerinnen einen anderen Fokus. Manchmal könnte dieser unterschiedlicher nicht sein. In 15 Porträts fängt die Bestsellerautorin Renate Hücking ihn ein, den besonderen Blick auf die Natur in malerischer Darstellung. Und so kommt es, dass Verena Redmann Radieschen und Möhren zu ihrem Gegenstand macht – aber immer nur welche mit Charakter, wie sie versichert.

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